Telefonmarkt

11.01.1996
MÜNCHEN: "Der Mobilfunk wird sich mittelfristig zum Massenmarkt entwickeln", ist sich Viag-Vorstand Maximilian Ardelt sicher. Und da die Viag AG und die British Telekom in London auf diesen Markt abzielen, setzt das Duo seinen Plan fort, ungeachtet dessen, daß bis vor kurzem das Duo noch ein Trio war. Doch die RWE wechselte ins Lager der Veba AG in Düsseldorf über.Die Pläne der Viag und BT sehen so aus: 1. Im Februar 1997 wollen sie die letzte Mobilfunklizenz, E2, in Händen halten. "Die E2-Lizenz stellt den Fokus unserer Aktivitäten dar", erklärt Ardelt. Wie wichtig ihm die Lizenz ist, ergibt sich aus dem Zahlenwerk, das er für den Mobilfunk vorlegt: Derzeit benutzen zirka sechs Prozent der Deutschen ein Handy. Diese Rate soll auf 35 Prozent im Jahr 2006 ansteigen. Ferner rechnet man bei der Viag, daß der Anteil des Mobilfunkmarktes am Telekommunikationsmarkt in Deutschland von derzeit acht Prozent auf 14 Prozent im Jahr 2005 anwachsen wird. "Jeder Festnetzkunde wird für personenbezogene Kommunikation ein Handy haben", plant der Viag-Vorstand. Damit das der Kunde auch akzeptiert, setzt er auf kundenorientierte Preise. "Sie werden drastisch niedriger sein", kündigt Ardelt als "Volumenstrategie" an.

MÜNCHEN: "Der Mobilfunk wird sich mittelfristig zum Massenmarkt entwickeln", ist sich Viag-Vorstand Maximilian Ardelt sicher. Und da die Viag AG und die British Telekom in London auf diesen Markt abzielen, setzt das Duo seinen Plan fort, ungeachtet dessen, daß bis vor kurzem das Duo noch ein Trio war. Doch die RWE wechselte ins Lager der Veba AG in Düsseldorf über.Die Pläne der Viag und BT sehen so aus: 1. Im Februar 1997 wollen sie die letzte Mobilfunklizenz, E2, in Händen halten. "Die E2-Lizenz stellt den Fokus unserer Aktivitäten dar", erklärt Ardelt. Wie wichtig ihm die Lizenz ist, ergibt sich aus dem Zahlenwerk, das er für den Mobilfunk vorlegt: Derzeit benutzen zirka sechs Prozent der Deutschen ein Handy. Diese Rate soll auf 35 Prozent im Jahr 2006 ansteigen. Ferner rechnet man bei der Viag, daß der Anteil des Mobilfunkmarktes am Telekommunikationsmarkt in Deutschland von derzeit acht Prozent auf 14 Prozent im Jahr 2005 anwachsen wird. "Jeder Festnetzkunde wird für personenbezogene Kommunikation ein Handy haben", plant der Viag-Vorstand. Damit das der Kunde auch akzeptiert, setzt er auf kundenorientierte Preise. "Sie werden drastisch niedriger sein", kündigt Ardelt als "Volumenstrategie" an.

Da der Mobilfunk-Markt in den Köpfen der Telekom-Konkurrenten anscheinend aufgeteilt ist und trotz laufend wechselnder Koalitionen das auch bleiben soll, da "es mangels Frequenzbreite keine weitere Lizenz mehr geben wird", so Ardelt, will das Duo Viag/BT jetzt schon mit Investitionen beginnen. "In drei bis vier Jahren wird das Netz flächendeckend sein. Jetzt fangen wir in den Ballungsgebieten an", erläutert Ardelt die Strategie. Sie soll insgesamt zirka sechs Milliarden Mark kosten. Die technische Grundlage des Ausbaus soll dabei eine einheitliche Vermittlungsbasis ("fixed mobile conversion") sein, die die Kombination von Mobilfunk, Übertragungswegen und Sprachtelefon ermöglicht. In der Praxis heißt das beispielsweise, daß jeder Telefonteilnehmer eine einheitliche Rufnummer ("Nummernportabilität") hat und deshalb auch eine Telefonrechnung erwarten kann.

Daß der Aufbau des Mobilfunks nur ein Teil der Kosten sein wird, die anfallen, wenn man dem Quasimonopolisten für Festnetze, der Telekom, Paroli bieten will, ist der Viag bewußt. "Bei dem Ausbau des Leitungsnetzes für Festnetze werden wir weiterhin mit der RWE zusammenarbeiten", so Ardelt. Für die Teilung der Kosten scheint also vorerst gesorgt zu sein. (wl)

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