Dank Deutschland

Telekom im Soll

08.11.2012

Telekom-Chef Obermann zuversichtlich

Milliardenschwere Abschreibungen im US-Geschäft haben die Deutsche Telekom im dritten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Die hohen Buchverluste im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des kleineren US-Konkurrenten PCS seien aber nicht kassenwirksam und brächten die Chance auf ein schlagkräftiges neues Unternehmen in den USA mit hohen Wertzuwächsen, betonte Konzernchef René Obermann. Lösungen für die Zukunft seien manchmal mit schmerzhaften Schlussstrichen verbunden.

Für die Übernahme in den USA erhoffe sich die Telekom im Laufe des ersten Halbjahres 2013 die Zustimmung der Gesellschaften und der US-Aufsichtsbehörden, sagte der Telekom-Chef. Dadurch entsteht nach den Planungen eine Gesellschaft mit rund 42 Millionen Kunden. PCS ist stark vor allem im Geschäft mit Prepaid-Kunden, das in den USA deutlich attraktiver ist als in Deutschland.

T-Mobile USA mit rund 33 Millionen Kunden gilt für den riesigen US-Markt als zu klein und leidet unter dem Manko, als einziger der vier großen US-Anbieter das Apple-IPhone 5 nicht anzubieten. Ein Versuch der Telekom, den US-Telefon-Giganten AT&T zu kaufen, war im vergangenen Jahr am Einspruch der Wettbewerbsaufsicht gescheitert.

In Deutschland gewann der Konzern 550 000 neue Mobilfunk-Vertragskunden und sieht sich auf dem Weg, die an Vodafone verlorene Mobilfunk-Marktführerschaft zurückzugewinnen. Die Telekom bemühe sich weiter um Kostenverringerung und habe eine Marketingoffensive gestartet. Vor allem um Geschäftskunden wird geworben. Bei den Breitband-Anschlüssen, die unter starkem Konkurrenzdruck durch Kabelnetzanbieter stehen, habe die Telekom ihren Marktanteil immerhin gehalten. Das Europa-Geschäft sei weiter rückläufig, es sei dort aber gelungen, den Umsatz- und Gewinnverlust zu bremsen. "Wir glauben, dass wir allmählich die Talsohle erreicht haben", sagte Obermann zum Europageschäft. (dpa/rw)

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