Telekom/Obermann: Zerschlagung des Konzerns möglich - WamS

29.04.2007

BERLIN (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Réne Obermann sieht die Bedrohung, dass der Konzern zerschlagen werden könnte. "Grundsätzlich ist es immer möglich, dass ein niedrig bewertetes Unternehmen übernommen und zerschlagen wird, weil die Einzelteile mehr wert sind als das Ganze", sagte Obermann der "Welt am Sonntag". "Diese Gefahr kann ich auch für die Telekom nicht ausschließen."

Der ohnehin schon niedrige Börsenkurs der Telekom hat sich seit dem Amtsantritt von Obermann im November vorigen Jahres leicht verschlechtert - das Unternehmen wird an der Börse inzwischen mit weniger als 60 Mrd EUR bewertet. Allerdings schätze er die Gefahr als derzeit "nicht sehr groß ein, weil die jetzigen großen Anteilseigner hinter dem Management stehen".

Obermann kritisierte zudem, dass die Gewerkschaft ver.di die Verhandlungen über die Zwangsversetzung von 50.000 Beschäftigten in Service-Einheiten, in denen sie länger arbeiten müssen und weniger verdienen, abgebrochen hat. Er warf ver.di vor, verantwortungslos zu handeln. "Ich weiß nicht, welche Motivation dahintersteckt. Ich stelle nur fest: Wir haben für die Mitarbeiter ein langfristiges Ziel, das heißt: Arbeitsplätze sichern. ver.di hat ein kurzfristiges Ziel, das heißt: Besitzstände wahren. Ganz ehrlich, das finde ich verantwortungslos."

In Einzelgesprächen mit führenden Gewerkschaftern habe sich nämlich gezeigt, dass auch die Arbeitnehmervertreter durchaus die Argumente für die Auslagerung verstehen würden.

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DJG/nas

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