Telekom verliert weiter Kunden - Hohe Nachfrage nach DSL-Angeboten

23.04.2007
Der Wettbewerbsdruck auf die Deutsche Telekom ist nach Angaben aus Branchenkreisen im abgelaufenen Quartal nicht abgerissen.

Der Wettbewerbsdruck auf die Deutsche Telekom ist nach Angaben aus Branchenkreisen im abgelaufenen Quartal nicht abgerissen.

Rund 600.000 Kunden hätten ihren Festnetzanschluss bei dem Bonner Unternehmen gekündigt, verlautete am Sonntag aus den Kreisen, die damit einen "Spiegel"-Bericht bestätigten. Der Rückgang liegt damit höher als im vergangenen Jahr, als der Konzern rund 500.000 Kunden pro Quartal verlor.

Mit Bündelprodukten aus Telefonie, Internet und Unterhaltungsinhalten will die Telekom den Kundenrückgang ihrer Festnetzsparte T-Com bremsen. In den ersten drei Monaten sei die Nachfrage nach diesen so genannten "Triple-Play"-Bündelpaketen drastisch angestiegen, hieß es in den Kreisen. An der Prognose für das Gesamtjahr halte Vorstandschef René Obermann daher fest. Bereits im Schlussquartal 2006 hatte das Unternehmen einen deutlich höheren Kundenzuspruch im wichtigen Breitbandgeschäft verzeichnet.

Die Telekom plant einen umfassenden Umbau von T-Com, um die Kosten in dem Geschäftsfeld deutlich zu senken. Kernstück der Pläne ist die Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern in drei neue Gesellschaften unter dem Dachnamen T-Service. In der kommenden Woche sollen die Verhandlungen darüber mit ver.di weitergehen. Die Dienstleistungsgewerkschaft lehnt die Pläne ab und droht mit Streik.

Telekom-Chef Obermann sieht noch eine Chance für eine Einigung bei der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag. "Wir sind hier und da beweglich, vom Grundsatz her müssen wir aber von den Kosten runter", hatte er am Freitagabend beteuert. Die Servicemitarbeiter würden zwei oder drei Mal so teuer bezahlt wie bei der Konkurrenz. Diese Lücke müsse um etwa 40 bis 50 Prozent geschlossen werden. Dazu gehöre auch eine Verlängerung der Arbeitszeit. Wenn es keine Kostenstrukturreform gebe, würden die Mitarbeiter in zwei bis drei Jahren ihre Arbeitsplätze sicher verlieren.

Im Umfeld der Gespräche wird indes nicht mit einer Einigung in der nächsten Verhandlungsrunde gerechnet. Die Positionen lägen weiter zu weit auseinander, hieß es. Denkbar sei daher, dass sich die Gespräche bis in den kommenden Monat ziehen könnten. (Computerwoche/haf)

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