Telemedizin

18.03.1999

MÜNCHEN: Ginge es nach der Vorstellung der Gesundheitsexperteno werden Patienten schon in nächster Zukunft zu Hause von interaktiven Systemen medizinisch betreut. Das Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan jedenfalls sieht einen explosionsartigen Anstieg der Umsätze in der europäischen Telemedizin. Von derzeit 50 Millionen Dollar sollen in fünf Jahren über 250 Millionen Dollar in Europa umgesetzt werden. Antriebsfeder, so Frost & Sullivan, sei der zunehmende Kostendruck im Gesundheitswesen. Personelle Betreuung führe zu hohen Kosten, die durch den Einsatz von Telemedizin gesenkt werden könnten. Als Standards werden sich laut den Auguren Dicom, Medicom und HL-7 durchsetzen. Zu den neuen Technologien, die gute Entwicklungschancen haben, gehören digitale Bildsysteme sowie Krankenhausinformations-systeme. Auch Röntgeninformationssystemen rechnet Frost & Sullivan gute Chancen aus, obwohl diese in Deutschland noch fast keinen Markt haben. Der Grund: Erst seit 1997 dürfen in Deutschland Röntgenaufnahmen in digitaler Form aufbewahrt werden. Anbieter von Videokonferenzsystemen, zum Beispiel Picturetel oder VSI, haben deshalb einen gewissen Know-how-Vorsprung - also auch gute Aussichten, in dem bislang führerlosen Markt den Löwenanteil zu gewinnen. (gn)

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