Telfoniemarkt

04.11.1997
MÜNCHEN: Schon in diesem Jahr könnte der deutschen Telekom die Konkurrenz erwachsen, vor der sie glaubte, bis 1998 verschont zu bleiben: Weltweite Internet-Telefonie für 40 bis 80 Pfennig pro Minute.Das wäre zwischen 60 und 90 Prozent günstiger, als Kunden der Bonner gewohnheitsmäßig für Ferngespräche entrichten müssen. Möglich will dies die amerikanische Telefongesellschaft Global Link (GL) machen. In spätestens sechs Wochen soll sein "revolutionäre Telefondienst", so das Unternehmen, für professionelles Telefonieren im Internet nutzbar sein.

MÜNCHEN: Schon in diesem Jahr könnte der deutschen Telekom die Konkurrenz erwachsen, vor der sie glaubte, bis 1998 verschont zu bleiben: Weltweite Internet-Telefonie für 40 bis 80 Pfennig pro Minute.Das wäre zwischen 60 und 90 Prozent günstiger, als Kunden der Bonner gewohnheitsmäßig für Ferngespräche entrichten müssen. Möglich will dies die amerikanische Telefongesellschaft Global Link (GL) machen. In spätestens sechs Wochen soll sein "revolutionäre Telefondienst", so das Unternehmen, für professionelles Telefonieren im Internet nutzbar sein.

Nach Angaben von GL funktioniert das Telefonieren so: Der Kunde läßt sich in Deutschland mittels seines normalen Telefons und über das Telekomnetz mit einem GL-Server verbinden. Dieser verbindet ihn dann über das Internet weltweit mit weiteren GL-Servern. Diese wiederum vermitteln über lokale Telefonanbieter das Gespräch zum endteilnehmer. Der Nutzung in Deutschland steht das deutsche Monopolgesetz nicht im Weg, da über das Internet vermittelte Gespräche nicht unter das Monopolgesetz fallen. GL erwartet sich in den nächsten Monaten bereits Millionenumsätze in dreistelliger Höhe. Offen in diesem Zusammenhang bleibt jedoch, ob Internet-telefonieren wie derzeit üblich bedeutet: Minutenlanges Warten, bis eine Verbindung und Übertragung erfolgt, und ob die GL-Aktivitäten den Kriechgang des Internets nicht zusätzlich verstärken werden.

Was dagegen die Sicherheit des Internet-telefonierens anbelangt, will GL für entsprechende interne Verschlüsselungsprozeduren gesorgt haben. Die Investitionen des Anbieters in sein Netz belaufen sich eigenen Angaben zufolge auf zirka eine halbe Milliarde Dollar. (wl)

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