Linux-Tricks für mehr Komfort

Terminal-Tuning

Mehr über Hermann Apfelböck erfahren Sie unter http://apfelböck.de.
Die Bash-Kommandozeile ist extrem anpassungsfähig. So lassen sich Aussehen, Infos, Bedienung und Funktionen perfekt maßschneidern. Wir zeigen, wie's geht.

Unter Linux kommen Sie ohne Kommandozeile noch weniger aus als unter Windows oder Mac-OS. Daher lohnt es sich auf alle Fälle, gewisse Defizite der Standardkonfiguration zu beseitigen und sich die Bash- Shell individuell einzurichten. Dann geht alles, was Sie dort brauchen, einfacher, schneller – und schicker. Dieser Artikel befasst sich mit Grundlagen- Tuning, nicht mit Shell-Scripting, landet dabei aber schnell bei komplexeren Anpassungen.

Gezieltere History-Bearbeitung

Einige Distributionen haben es voreingestellt, andere aus unerfindlichen Gründen nicht: das gezielte Filtern der Befehls-History. Was hilft es Ihnen, dass das Terminal die letzten 1000 Eingaben speichert, wenn Sie diese mit der Cursortaste (nach oben) einzeln abspulen müssten? Eigentlich kann die Shell die Befehls-History nach der Vorgabe filtern, die Sie bereits eingeben haben – etwa „sudo“. Dann erhalten Sie durch Drücken der Tasten Bild-oben und Bild-unten nur noch die Kommandos angezeigt, die mit „sudo“ beginnen: ein sehr hilfreicher Service, den Sie unbedingt aktivieren sollten. Dazu öffnen Sie die Datei „/etc/inputrc“ mit root-Rechten:

sudo gedit /etc/inputrc

Tragen Sie dort folgende Zeilen ein:

\"e[5~\": history-search-backward \"e[6~\": history-search-forward

Eventuell sind die beiden Zeilen bereits vorhanden, und Sie müssen nur das vor angestellte Kommentarzeichen „#“ entfernen, um diesen wichtigen Komfortservice freizuschalten. Sind die beiden Tasten aktuell anders belegt, müssen Sie diese Belegung umgekehrt mit „#“ deaktivieren.


Alias-Befehlskürzel in der bashrc

Häufig benötigte Befehle kürzen Sie am besten durch Aliases ab. Das sind Kommandokürzel in der Form:

alias x='nautilus $PWD'

Die Eingabe „x“ im Terminal startet dann den grafischen Dateimanager Nautilus (oder jeden anderen, den Sie bevorzugen) mit dem aktuellen Ordner („$PWD“). Um solche Alias-Definitionen dauerhaft abzulegen, schreiben Sie diese in die Datei „.bashrc „in Ihrem „home“-Verzeichnis. Mehrzeilige Befehle sind kein Hindernis für Aliases – diese trennen Sie jeweils durch Semikolon ab:

alias hi='echo HiDrive laden…; echo Kennwort | sshfs -o password_ stdin mueller@sftp.hidrive. strato.com:/users/mueller ~/ HiDrive; nautilus ~/HiDrive'

Solange Sie Ihre „bashrc“ ausbauen, ist auch folgendes Alias sinnvoll:

Damit laden Sie die Datei in den Gnome- Editor gedit, und zwar so, dass Sie das Terminal schließen können, ohne damit den Editor zu beenden.

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