Test

Teure 128 GB Solid State Disk von G.Skill

09.03.2009
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Die Solid State Drive G.Skill "FM-25S2S-128GB" kostet mit 2,39 Euro pro Gigabyte etwas mehr als vergleichbare 128-GB-Modelle. Die PC-Welt prüft, ob die SSD ihr Geld Wert ist.

Die Solid State Drive G.Skill "FM-25S2S-128GB" kostet mit 2,39 Euro pro Gigabyte etwas mehr als vergleichbare 128-GB-Modelle. Die PC-Welt prüft, ob die SSD ihr Geld Wert ist.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

Die Solid State Drive G.Skill FM-25S2S-128GB nutzt die Technik Multi Level Cell (MLC). Diese Technik sichert bis zu vier Bit pro Speicher-Zelle, muss dafür allerdings beim Auslesen unterschiedliche Spannungen anlegen. MLC-Chips erlauben daher höhere Speicherkapazitäten pro Fläche und sind deshalb auch deutlich preisgünstiger als ihre SLC-Kollegen (Single Level Cell). Letztere sind dafür leistungsfähiger und grundsätzlich langlebiger.

Preis: Die G.Skill FM-25S2S-128GB kommt - mit einer formatierten Kapazität von 119,4 GB - auf einem Gigabyte-Preis von aktuell 2,39 Euro. Damit ist die SSD kein Schnäppchen - beim Konkurrent Transend "TS128GSSD25S-M" zahlen Sie pro Gigabyte nur 1,59 Euro.

Ausstattung: Die Flash-Speicher-Platine verpackt G.Skill in ein 2,5-Zoll-Gehäuse aus schwarzem Hartplastik. Die Platine ist dabei stabil mit dem Gehäuse verschraubt. Das Gewicht der Solid State Drive beträgt 76 Gramm - ein gängiger Wert.

Die 128-GB-Festplatte besteht aus 16 Speicherbausteinen des Typs Samsung "K9HCG08U1M-PCB0", die eine Bruttokapazität von jeweils acht GB bieten. Der SSD-Controller JMicron "JMF602" gehört zur Standardausstattung preisgünstiger MLC-SSDs, er gibt den Flash-Datenstrom direkt über die SATA/300-Schnittstelle aus. Ein Cache-Baustein zur Datenpufferung fehlt der G.Skill FM-25S2S-128GB zwangsläufig, da der JMF602-Controller dafür nicht ausgelegt ist.

Die Schockfestigkeit gibt G.Skill mit 1.500 G an. Der Energieverbrauch soll im Bereitschaftszustand 0,3 und beim Zugriff 0,4 Watt betragen - das sind sehr niedrige Werte. Die mittlere Betriebsdauer zwischen zwei Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) liegt laut Hersteller bei einer Million Stunden. Für klassische Scheibendreher der 2,5-Zollklasse sind 0,6 Millionen Stunden üblich.

Geschwindigkeit: Bei den Solid State Drives ermitteln wir die Zugriffszeiten und die sequenziellen Datenraten, die das technisch mögliche Maximum unter idealen Voraussetzungen ausloten. Hinzu kommen Praxismessungen beim Lesen, Schreiben und Kopieren. Die sequenziellen Datenraten der G.Skill FM-25S2S-128GB waren - über alle sechs Messungen gemittelt - geringfügig niedriger als bei vergleichbaren Konkurrenz-Modellen wie beispielsweise der der Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD und der Transcend TS128GSSD25S-M.

Die maximale Datenrate des Transcend-Modells betrug beim Lesen 159 MB/s, sackte aber beim Schreiben mit rund 95 MB/s spürbar ab. Durchschnittlich erreichte die G.Skill-SSD beim Lesen noch rund 149 MB/s, der Schreibwert fiel mit knapp 75 MB/s wieder deutlich schlechter aus. Während die minimale Leserate mit 133 MB/s noch recht ansprechend war, brach das G.Skill-Modell bei der minimalen Schreibtransferrate mit 28 MB/s massiv ein. Dieser deutliche Abfall der minimalen sequenziellen Schreibrate ist typisch für SSDs mit MLC-Technik ohne Pufferspeicher.

Praxis-Datenraten: Herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatten mit ferromagnetischer Speichertechnik erreichen in der Spitze allen drei Praxistests rund 30 MB/s. Auch hier bieten SSDs zum Teil deutlich schnellere Tranferraten: Das G.Skill-Modell erreichte im Lesetest 60,2 MB/s. Im Kopiertest war die SSD mit 35,1 MB/s nur etwas schneller als herkömmliche Scheibendreher. Ein schwaches Ergebnis förderte hingegen der Schreibtest zutage, der mit 20,9 MB/s etwa 30 Prozent geringer ausfiel als bei schnellen 2,5-Zoll-Laufwerken mit ferromagnetischer Speichertechnik. Gemessen am direkten SSD-Konkurrenzumfeld der 128-GB-Modelle von Patriot und Transcend zeigte das G.Skill-Modell aber wettbewerbsfähige Datenraten

Zugriffszeiten: Die G.Skill FM-25S2S-128GB erreichte recht ansprechende Zugriffszeiten. Wir ermittelten sowohl im Durchschnitt als auch bei Fullstroke 0,2 Millisekunden - ein noch sehr gutes Ergebnis.

Fazit: Die G.Skill FM-25S2S-128GB zeigte bei den sequenziellen Transferraten noch gute Werte, die Praxis-Datenraten waren nur befriedigend. Die Zugriffszeiten des 128-GB-MLC-Modells können sich hingegen sehen lassen. Der Gigabyte-Preis fällt jedoch mit 2,39 Euro für das gebotene zu hoch aus.

Alternativen: Unter den baugleichen Solid State Drives ist die Transcend TS128GSSD25S-M zwar einen Tick langsamer, dafür lockt unser SSD-Preistipp mit einem deutlich attraktiveren Gigabyte-Preis von 2,51 Euro. Schnellere Transferraten bietet das MLC-Modell Intel X25-M SSDSA2MH080G1 – begünstigt durch den 32 KB großen Pufferspeicher. Dafür kassiert der Halbleiter-Riese aber auch einen stolzen Gigabyte-Preis von derzeit 6,30 Euro.

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