TFT-Displays

07.01.1999

MÜNCHEN: Ein Flachbildschirm auf dem Schreibtisch ist eine feine Sache. Allerding hat die LCD-Technologie (Liquid Crystal Display) immer noch nicht den Durchbruch geschafft.Das liegt vor allem an den nicht enden wollenden Kapazitätsengpässen. Seit Monaten hecheln die Hersteller - meist asiatische Unternehmen - der Nachfrage hinterher. Kein Wunder, haben sie doch zum einen mit der Asienkrise zu kämpfen und können daher kaum in zusätzliche Produktionsstätten investieren. Zum anderen sind die Ausschußraten bei der Produktion immer noch viel zu hoch.

Analysten hatten schon letztes Jahr eine dramatische Entwicklung des Engpasses vorausgesagt. Allerdings: Die Auguren hatten sich um einige Monate vertan. Die Knappheit traf früher ein als erwartet. Der Bedarf an TFT-Panels sollte im dritten Quartal dieses Jahres weltweit bei rund fünf Millionen Stück liegen. Laut einer Studie von Display Search sollte die Produktion dann genau die Nachfrage befriedigen.

Die Kathastrophe trat früher ein

Doch die Katastrophe trat früher ein, die Knappheit ist bereits einige Zeit da, erst im Juli und Ausgust wird wieder eine Besserung erwartet. Der Grund: Erfahrungsgemäß sinkt in diesen Monaten der Absatz von Notebooks, so daß die Hersteller mehr großformatige TFTs produzieren können. Gegen Ende des Jahres wird sich die Lage nach Einschätzung von Insidern allerdings wieder zuspitzen.

In Deutschland hat der LCD-Markt im März ein Umsatzvolumen von fast 100 Millionen Mark erreicht - knapp 35.000 Stück wurden ausgeliefert. Den Löwenanteil davon bekam laut GfK-Zahlen NEC mit einem Marktanteil von 20 Prozent. Auf dem zweiten Platz landete Eizo (14 Prozent), dicht gefolgt von Compac, das 13 Prozent des LCD-Marktes für sich beanspruchen konnte. Siemens ergattere elf Prozent des deutschen Marktes, Samsung und IBM jeweils neun. Die kleineren Marktstückchen werden von Herstellern wie Philips, Acer, Panasonic, Nokia, Macom oder Belinea in Beschlag genommen.

Betrachtet man die Marktanteile nach verkauften Stückzahlen, verschiebt sich die Rangliste. Branchenprimus NEC erreichte hier einen wesentlich kleineren Anteil (16 Prozent). Siemens allerdings belegt von der Absatzseite her den zweiten Platz. Den nach Wert zweitgrößten Hersteller, Eizo, verschlägt es mit nur neun Prozent auf den fünften Platz.

Ein möglicher Grund für diese Unterschiede zwischen Umsatz und Stückzahl liegt vermutlich in der unruhigen Preissituation der Flachbildschirme. Die Preise ändern sich je nach Produktionslage fast wöchentlich. Betrachtet man alleine die Zeit seit der Cebit, so haben die Preise für die flachen Monitore seither kräftig angezogen. Brancheninsider vermuten, daß sie im Juli und August wieder etwas fallen werden - aber nur um danach gleich wieder zu steigen. (gn)

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