"Thinpad für 3.333 Mark" oder das Geheimnis des Cash-Flow

15.03.1996
MÜNCHEN: Ein IBM ThinkPad mit 486-DX/4-Prozessor, Schmetterlingstastatur und Andockstation für schlappe 3.333 Mark: Wer kann da schon widerstehen? Als Ketten wie Saturn Hansa oder der Media-Markt im Januar mit diesem Superschnäppchen warben, konnte der Fachhandel schon kalte Füße kriegen.Aber: Alles halb so schlimm, auf IBM ist doch Verlaß - Big Blue kann nicht liefern. Wer beispielsweise Ende Januar bei Saturn in München bestellt und angezahlt hat, wartet heute noch auf sein Notebook (Werbetext im Prospekt: "Produkt nicht mehr vorhanden? Kein Problem - wir bestellen sofort nach ...").

MÜNCHEN: Ein IBM ThinkPad mit 486-DX/4-Prozessor, Schmetterlingstastatur und Andockstation für schlappe 3.333 Mark: Wer kann da schon widerstehen? Als Ketten wie Saturn Hansa oder der Media-Markt im Januar mit diesem Superschnäppchen warben, konnte der Fachhandel schon kalte Füße kriegen.Aber: Alles halb so schlimm, auf IBM ist doch Verlaß - Big Blue kann nicht liefern. Wer beispielsweise Ende Januar bei Saturn in München bestellt und angezahlt hat, wartet heute noch auf sein Notebook (Werbetext im Prospekt: "Produkt nicht mehr vorhanden? Kein Problem - wir bestellen sofort nach ...").

"Den gibt es gar nicht mehr", will ein Saturn-Verkäufer in München genau wissen. "IBM kann im Moment nichts auf den Markt bringen." Was den tüchtigen Verkäufer nicht daran hindert, weiterhin Thinkpads zu verkaufen - nämlich die neuen mit 720er-Festplatte, die IBM ihm zwar versprochen, aber ebenfalls noch nicht geliefert hat: "Wir warten täglich drauf", so der Saturn-Mann. "Und wenn die geliefert werden, dann kommen auch keine großen Stückzahlen. Sie sollten vorbeikommen und eine kleine Anzahlung machen und wir reservieren dann ein Gerät für Sie." So sorgt man für Cash-Flow. Bei Saturn in Köln geht man ebenfalls davon aus, daß die ThinkPads 701 CS DS 4-Notebooks nicht mehr hergestellt werden, während der Vertrieb in Aachen verspricht: "Wir bekommen demnächst eine neue Ladung geliefert, hoffe ich jedenfalls. Rufen Sie doch in ein, zwei Wochen wieder an."

Äußerst kooperativ zeigte man sich in Berlin. Der dortige Saturn-Verkäufer: "Der IBM Thinkpad ist ausverkauft. Rufen Sie doch bitte einfach bei Fachhändlern an, ob bei denen noch was zu haben ist." (du)

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