ThyssenKrupp gegen Verzicht auf betriebsbed Kündigungen - Focus

11.01.2009
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der ThyssenKrupp AG, Ekkehard Schulz, hat sich gegen einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. In einem Gespräch mit dem Magazin "Focus" in der aktuellen Ausgabe sagte er: "Das kann man einfach nicht zusagen".

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der ThyssenKrupp AG, Ekkehard Schulz, hat sich gegen einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. In einem Gespräch mit dem Magazin "Focus" in der aktuellen Ausgabe sagte er: "Das kann man einfach nicht zusagen".

"Ich halte das nicht für belastbar, denn ein Unternehmer kann zwei Dinge nicht garantieren: Standorte und Arbeitsplätze. Das geht nicht", so Schulz weiter. Es sei "unverantwortlich, so eine Garantie abzugeben. Für den eigenen Konzern, der im Stahlbereich unter einem massiven Auftragsrückgang leidet, schloss Schulz betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. "Wenn sich die Lage dramatisch verschlechtert, müssen wir die Freiheit haben, uns von einem kleinen Teil der Mitarbeiter zu trennen, um den größten Teil der Arbeitsplätze zu sichern", fügte er hinzu.

Schulz warnte auch vor einer Beteiligung des Staates an kriselnden Unternehmen. "Wir wollen nicht zurück in eine Staatswirtschaft. Das kann nur eine Übergangslösung sein." Er verlangte für den Fall der Staatsbeteiligung "eine klar definierte Exit-Strategie".

Die Bundesregierung soll die Finanzierung von Großprojekten wie beispielsweise den Verkauf von Kriegsschiffen ins Ausland unterstützen. "Da könnte die Politik mit entsprechenden Bürgschaften uns zur Seite stehen."

Derzeit verhandelt der ThyssenKrupp-Konzern mit Algerien, Korea, Pakistan und Türkei über die Lieferung von Schiffen. "Ob wir oder die Franzosen die Aufträge bekommen, steht und fällt auch mit der Finanzierung und der Bereitstellung von Bankbürgschaften", sagte Schulz weiter. ThyssenKrupp würde entsprechende Finanzhilfen annehmen, wenn sie zur Verfügung stünden.

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