ThyssenKrupp/Hippe: Auswirkungen von S&P-Entscheidung begrenzt

17.11.2009
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Finanzvorstand der ThyssenKrupp AG ist über die jüngste Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) nicht besorgt. "Die unmittelbaren Auswirkungen sind begrenzt", sagte Alan Hippe am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Zuvor hatte S&P dem Stahl- und Industriekonzern mit einer Senkung der Bonitätseinstufung den Investment-Grade-Status aberkannt.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Finanzvorstand der ThyssenKrupp AG ist über die jüngste Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) nicht besorgt. "Die unmittelbaren Auswirkungen sind begrenzt", sagte Alan Hippe am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Zuvor hatte S&P dem Stahl- und Industriekonzern mit einer Senkung der Bonitätseinstufung den Investment-Grade-Status aberkannt.

Die Note für langfristige Verbindlichkeiten wurde von S&P auf "BB+" von "BBB-" gesenkt, diejenige für kurzfristige Schulden auf "B" von "A-3". Den Ausblick für die Bewertungen bezeichnete die Ratingagentur als stabil. Zur Begründung führte S&P an, dass die Maßnahme den scharfen Abschwung im Stahlmarkt und anderen Industriesektoren reflektiere.

Die Entscheidung von S&P basiere auf der zurückgegangenen Profitabilität im abgelaufenen Geschäftsjahr, erklärte Hippe. Dadurch hätten sich die ergebnisbezogenen Kennziffern deutlich verschlechtert. Am Freitag hatte der in Essen und Duisburg ansässige DAX-Konzern mit einem Nettoverlust von 1,87 Mrd EUR den ersten Fehlbetrag in der Geschichte des Unternehmens seit der Fusion von Thyssen und Krupp im Jahr 1999 gemeldet.

ThyssenKrupp verfüge über ausreichend Liquidität, sagte Hippe. Er verwies auf die 9,8 Mrd EUR an flüssigen Mitteln und freien, zugesagten Kreditlinien, die zum 30. September zur Verfügung standen. Der Anstieg der Netto-Finanzschulden sei im Geschäftsjahr 2008/2009 zudem deutlich begrenzt worden, ergänzte der Manager. Die Nettofinanzschulden standen Ende September bei 2,06 Mrd EUR nach 1,58 Mrd EUR ein Jahr zuvor. Allein im vierten Quartal wurden sie um 1,06 Mrd EUR reduziert.

Die Auswirkungen der Ratingabstufung betrachtet Hippe als begrenzt. "Die Finanzierungskosten des Konzerns werden sich geringfügig erhöhen", sagte der Finanzvorstand. Der Großteil des zugesagten Fremdkapitals sei mit festen Konditionen abgeschlossen, nur ein kleinerer Teil sei an die veränderte Bonitätsnote gebunden.

Hippe nannte als Beispiel eine der neu emittierten Anleihen. Bei dieser würde sich der Zinssatz erhöhen, wenn der Konzern bei mindestens zwei großen Ratingagenturen den Investment-Grade-Status verlieren würde. Nach der Entscheidung von S&P sei das aber nur bei einer Agentur der Fall. Mit Herabstufungen von Moody's oder Fitch rechnet Hippe demnach kurzfristig nicht. "Wir gehen davon aus, dass Moody's und Fitch erst mittelfristig - in Abhängigkeit von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung - entscheiden", sagte er.

Hinsichtlich der weiteren Entwicklung äußerte sich Hippe optimistisch. Er verwies auf die eingeleiteten Maßnahmen, die zu deutlichen Einsparungen führen sollen. Diese sollen im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 ein wieder positives Ergebnis bringen. Auf lange Sicht will Hippe dann auch bei S&P wieder bessere Noten sehen. "Wir werden konsequent daran arbeiten, um so bald wie möglich auch bei S&P wieder als Investment Grade beurteilt zu werden", sagte er.

Webseite: www.thyssenkrupp.com -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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