ThyssenKrupp spricht mit Regierung über griechische Werft

20.10.2009
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat die Hoffnung auf einen Fortbestand seiner kriselnden griechischen Werft noch nicht aufgegeben. "Wir befinden uns zur Zeit im konstruktiven Dialog mit der neuen Regierung", sagte eine Sprecherin der ThyssenKrupp AG am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Die Lage bei Hellenic Shipyards sei jedoch schwierig, fügte sie hinzu.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat die Hoffnung auf einen Fortbestand seiner kriselnden griechischen Werft noch nicht aufgegeben. "Wir befinden uns zur Zeit im konstruktiven Dialog mit der neuen Regierung", sagte eine Sprecherin der ThyssenKrupp AG am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Die Lage bei Hellenic Shipyards sei jedoch schwierig, fügte sie hinzu.

Vor vier Wochen hatte ThyssenKrupp die Aufträge zum Bau von vier U-Booten und zur Modernisierung dreier weiterer gekündigt. Als Begründung wurde die Vertragsverletzung seitens der griechischen Regierung genannt, die die Abnahme und vor allem die Bezahlung der Boote verweigert hat. Die Außenstände summieren sich auf 524 Mio EUR.

Das fehlende Geld sei ein Grund für die angespannte Lage bei Hellenic Shipyards, sagte die Sprecherin des in Essen und Duisburg ansässigen DAX-Konzerns. Ein anderer sei das leere Orderbuch. "Es fehlen Aufträge und damit Beschäftigung", erklärte sie. Ihren Angaben zufolge sind bei dem Tochterunternehmen rund 1.200 Mitarbeiter angestellt.

"Wir erhoffen uns durch den Dialog eine Lösung und sind positiv gestimmt", sagte die Sprecherin. Sie verwies darauf, dass mit dem Wahlsieg der sozialistischen Partei Pasok wieder die Gruppierung die Regierung stelle, die Anfang des Jahrzehnts die zuletzt gekündigten Aufträge zum U-Boot-Bau erteilt habe.

Das "Handelsblatt" hatte in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, dass der Geschäftsführer von Hellenic Shipyards den Beschäftigten für Oktober das letzte Gehalt in Aussicht gestellt habe. Die Sprecherin wollte diese Information nicht kommentieren und nahm generell unter Verweis auf die laufenden Verhandlungen Abstand von der Nennung einzelner Details.

Erst vergangene Woche hatte ThyssenKrupp mit dem arabischen Schiffbaukonzern Abu Dhabi Mar einen Investor für deutsche Schiffbauaktivitäten gefunden. Der zivile Bereich der Hamburger Werft Blohm + Voss soll mehrheitlich verkauft werden, für militärische Überwasserschiffe soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden. Den Bau von U-Booten in Kiel will ThyssenKrupp dagegen weiter betreiben.

"Die Gespräche über Hellenic Shipyards haben nichts mit dem Werftenkonzept zu tun", sagte die Sprecherin dazu.

Webseite: www.thyssenkrupp.com www.thyssenkrupp-marinesystems.de www.hellenic-shipyards.gr -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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