Ticketkauf ist Vertrauenssache

15.03.2001

Während der US-amerikanische Reisemarkt im Internet ein steigendes Wachstum verzeichnen kann, bevorzugen deutsche Reisekunden noch immer den Gang ins Reisebüro. Das ergibt sich aus dem Vergleich zweier Studien. Während IDC in den Online-Buchungen von Flugtickets, Mietautos und Hotels eines der stärksten E-Com-merce-Marktsegmente der USA erkennt, kommt eine Studie des Hamburger Online-Marktforschers Fittkau & Maß, bei der fast 70.000 deutschsprachige Internet-User befragt wurden, zu einem ganz anderen Ergebnis: Zwar suchen hierzulande rund 60 Prozent der User nach Angeboten im Netz, aber nur etwa zehn Prozent buchen die gefundenen Reisen tatsächlich online. Der online erzielte Anteil des Umsatzes auf dem gesamten deutschen Reisemarkt wird nach Schätzungen der Anbieter 2001 nur zwei Prozent betragen, bis 2005 könnte er bei 10 bis 15 Prozent liegen. Höchstens der Bereich der Flugtickets, deren Buchungsrate laut Studie bei 17,8 Prozent liegt, könnte in einigen Jahren einen Umsatzanteil von 25 Prozent erreichen.

IDC dagegen sieht für den US-Markt bessere Chancen. Die Studie hält die Reiseindustrie für das ideale E-Commerce-Produkt. Allein durch Online-Ticketverkäufe seien im vergangenen Jahr schätzungsweise mehr als sieben Milliarden Dollar erwirtschaftet worden. Buchungen von Hotels und Motels bezifferten sich mit mehr als zwei Milliarden, und die von Mietautos wird in diesem Jahr bei über einer Milliarde liegen - mit steigender Tendenz. In einem Punkt kommen die Analysten zum gleichen Ergebnis: Web-Seiten müssen einfacher und kundenorientierter gestaltet werden. Derzeit können Suchergebnisse noch so umfangreich und unterschiedlich sein - den Käufern erscheint der Gang zum Reisefachmann doch sicherer. (so)

www.idc.com

www.fittkaumaass.de

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