Tipps zur Gleichstellung auf dem Papier.

31.08.2007
Geschlechtneutrales Schreiben funktioniert auch ohne Schrägstrich, Klammer oder Binnen-I.
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Jeder erfahrene Texter kennt das Problem. Geschätzte Mitarbeiter(innen)? Oder doch Mitarbeiter/innen? Vielleicht sogar MitarbeiterInnen? Bei jedem neuem Rundschreiben, Brief und E-Mail stellt sich das Problem von neuem. Dabei ist es laut Dr. Markus Nickel, Geschäftsführer der Doctima GmbH, ganz einfach. Hiezu seine Tipps:

Die wohl am weitesten verbreitete und beliebteste Form des geschlechtsneutralen Schreibens ist das "Binnen-I". Rechtschreibreform hin oder her, Großschreibung im Wort sieht im Schriftbild nicht schön aus und macht die Worte im Text uNLesBaR.

Ebenfalls sollte man Klammer- und Schrägstrichkonstruktionen vermeiden, da es zur Beeinträchtigung des Leseflusses und zu grammatikalisch falschen Ergebnissen führt. Sie als aufmerksame(n) Leser(in) würde das sicher stören.

Der Leser als Neutrum?

Eine Lösung für das Problem wäre zum Beispiel, dass man einfach die weibliche sowie die männlich Form angibt, falls genügend Platz vorhanden ist. Allerdings sollte man sie nicht zu oft verwenden, da sie auf Dauer etwas monoton wirken kann.

Ein geschlechtneutraler und einwandfreier Stil wäre, wenn man die Leserschaft direkt ansprechen würde, also mit "Sie".

Eine weitere Möglichkeit ist die der neutralen Oberbegriffe. Aus "Leserin" und "Leser" wird die "Leserschaft", die "Redakteurinnen und Redakteure" werden zur "Redaktion". In der Geschäftskorrespondenz gut geeignet sind die Abteilungsbezeichnungen, wie zum Beispiel das Marketing, der Vertrieb, die Produktion.

Man kann geschlechtsspezifische Formulierungen auch komplett übergehen, indem man Passivsätze verwendet. Zum Beispiel, "Es wurde ein Umsatz von 1 Million Euro erwirtschaftet. Allerdings sollte man sie nur sparsam einsetzen, da sie schwer zu lesen sind. (mt)

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