TK-Business-Unit rechnet mit 100 Millionen Mark Umsatz in diesem Jahr

04.08.1999

WÜNNENBERG-HAAREN: Immer mehr Broadliner entdecken das Geschäft mit Telekommunikationsprodukten. Peacock gesellt sich nun zu Actebis und CHS und will das TK-Geschäft forcieren. Andreas Costales, Manager Business Unit Softnet bei Peacock, erklärt ComputerPartner-Redakteurin Ingrid Schutzmann, welche Pläne der Distributor verfolgt.

Peacock hat sich im Telekommunikationsmarkt schon einmal eine blutige Nase geholt. Warum steigen Sie jetzt wieder in das TK-Geschäft ein?

COSTALES: Der Ausstieg vor eineinhalb Jahren hing eng mit der schwierigen Situation von Peacock zusammen. Als wir dann von der Metro aufgekauft wurden, sind einige Geschäftsfelder aufgegeben worden - unter anderem der Telekommunikationsbereich. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt auf das Kerngeschäft, die Marke Peacock und die "Schnelldreher", konzentriert. Die etwas betreuungsintensiveren Bereiche wie TK wurden stiefmütterlich behandelt.

Welche Voraussetzungen sind heute anders als vor eineinhalb Jahren?

COSTALES: Peacock ist heute nicht nur als Hardware-Lieferant bekannt. Die Kunden erwarten und bekommen von uns auch Lösungen. Der klassische TK-Kunde erwartet mehr als nur die logistische Leistung. Support, Schulungen, guter Preis und Produktvielfalt werden am Markt höher bewertet als noch vor zwei Jahren.

Inzwischen haben wir wieder eine eigene TK-Abteilung mit vier Produktmanagern und Einkäufern aufgebaut. Zusätzlich kümmern sich Vertriebsmitarbeiter gezielt um die Telekommunikation.

Welche Produkte umfaßt Ihr TK-Geschäft?

COSTALES: Wir haben einmal den Bereich TK-Anlagen. Da packen wir jetzt auch noch Faxgeräte rein. Die waren bisher nur in unserem Katalog gelistet, wurden aber nicht aktiv vermarktet. Das soll sich jetzt ändern. Als Provider bietet Peacock das Hutchison-Produktportfolio im Mobilfunkbereich an. Außerdem haben wir zur Cebit die ISDN-Vermarktung wieder aufgenommen. Die Telekom-Produkte "Leased Link" und "T-Mart-Services" werden im zweiten Quartal folgen. Zusätzlich bieten wir die Schnittstellen der IT- und TK-Bereiche, zum Beispiel PC-Cards in Verbindung mit Organizern und Handhelds.

Peacock ist nicht der einzige Broadliner, der ins TK-Geschäft einsteigt. Wie positionieren Sie sich gegen Actebis oder CHS und gegen die Telekommunikationsdistributoren?

COSTALES: Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe: Gegenüber den klassischen TK-Distributoren

haben wir dann einen Vorteil, wenn wir nicht als Nischendistributor

agieren, sondern als Broadliner. Von uns bekommt der Kunde alles aus

einer Hand. Ich bin überzeugt, daß IT und TK zusammenwachsen.

Gegen die Broadliner sich zu positionieren, ist schwierig, weil wir die gleichen Kunden ansprechen. Mit Actebis und CHS konkurrieren wir also um den gleichen Markt. Wir werden jetzt unsere Händler mit diesen Produkten konfrontieren. Wir warten nicht, daß der Kunde kommt, sondern gehen auf ihn zu.

Welche Umsatzerwartungen hat Peacock im TK-Bereich?

COSTALES: Unsere Erwartung für den TK-Bereich liegt dieses Jahr bei rund 100 Millionen Mark.

Andreas Costales ist Manager Business Unit Softnet bei Peacock.

"Unsere Erwartung für den TK-Bereich liegt dieses Jahr bei

rund 100 Millionen Mark"

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