Tobit Software: Wir bleiben bei Novell Netware

16.08.1996
AHAUS: Die Tobit Software GmbH zählt sich zu den "weltweit führenden Herstellern von 32-Bit-Client-Server-Kommunikationssoftware". Mit neuen Entwicklungen und einer verstärkten Internationalisierung soll diese Position noch ausgebaut werden.Als auf der diesjährigen Networld + Interop in Frankfurt die Klimaanlage ausfiel und Temperaturen vom mehr als 40 Grad Menschen und Maschinen schwer zu schaffen machte, nutzte die Standbesatzung der Tobit Software GmbH in Ahaus die Gelegenheit und schob schnell ihr Produkt SafeT in den Vordergrund. Denn SafeT ist ein Temperaturüberwachungssystem für High-Tech-Equipment wie Server und TK-Anlagen und schlägt sofort Alarm, wenn vorher definierte Grenzwerte über- oder unterschritten werden. Die Klimaanlage konnte SafeT auf der Networld + Interop zwar nicht in Gang setzen, aber als letzte Möglichkeit empfehlen, die Rechner herunterzufahren, bevor irreparable Schäden entstehen oder wichtige Daten durch ein unvorhergesehenes Abstürzen der Rechner im Nirwana verschwinden.

AHAUS: Die Tobit Software GmbH zählt sich zu den "weltweit führenden Herstellern von 32-Bit-Client-Server-Kommunikationssoftware". Mit neuen Entwicklungen und einer verstärkten Internationalisierung soll diese Position noch ausgebaut werden.Als auf der diesjährigen Networld + Interop in Frankfurt die Klimaanlage ausfiel und Temperaturen vom mehr als 40 Grad Menschen und Maschinen schwer zu schaffen machte, nutzte die Standbesatzung der Tobit Software GmbH in Ahaus die Gelegenheit und schob schnell ihr Produkt SafeT in den Vordergrund. Denn SafeT ist ein Temperaturüberwachungssystem für High-Tech-Equipment wie Server und TK-Anlagen und schlägt sofort Alarm, wenn vorher definierte Grenzwerte über- oder unterschritten werden. Die Klimaanlage konnte SafeT auf der Networld + Interop zwar nicht in Gang setzen, aber als letzte Möglichkeit empfehlen, die Rechner herunterzufahren, bevor irreparable Schäden entstehen oder wichtige Daten durch ein unvorhergesehenes Abstürzen der Rechner im Nirwana verschwinden.

SafeT ist aber nicht das Hauptprodukt des münsterländischen Softwareherstellers. Bekannt geworden ist das vor zehn Jahren gegründete Unternehmen vor allem durch "FaxWare", die Faxlösung für Novell Netware. 60 bis 65 Prozent des Umsatzes erzielt Tobit mit diesem Produkt. Bundle-Angebote wie derzeit mit dem AVM ISDN B1 (HEK zum Beispiel bei Computer 2000: 1.490 Mark) sollen den Absatz weiter ankurbeln. Große Erwartungen setzen die Ahauser auch auf die nächste Generation dieser Lösung mit erheblich ausgebauten Leistungsmerkmalen (Codename "David"), die voraussichtlich im September dieses Jahres auf den Markt kommt. Zu den erweiterten Funktionen gehören etwa E-Mail, Voice und Internet-Verbindung. (Ausführliche Informationen zu den Tobit-Produkten finden sich im Internet unter folgender Adresse: http:// www.tobit.com.)

Tobit hat sich mit seinen Produkten sehr eng an Novell angelehnt. Der Erfolg der eigenen Produkte hängt damit in starkem Maße von der Marktpräsenz des amerikanischen Netzwerkanbieters ab. Sicherlich ein Risiko. Dennoch betrachten die Ahauser die gegenwärtige Diskussion um sinkende Marktanteile von Novell Netware nach eigenen Angaben recht gelassen.

"Viele Unternehmen, vor allem im Mittelstand, sehen überhaupt keine Veranlassung, von Netware auf Windows NT umzusteigen. Daher besteht für uns momentan auch keine Veranlassung, unsere Strategie zu ändern. Natürlich werden wir reagieren müssen, wenn NT sich weiter so entwickelt wie bisher. Wir werden aber nichts übereilen. Denn für uns ist es nicht wichtig, der erste zu sein. Schließlich haben wir auch mit FaxWare gezeigt, daß wir als Spästarter Marktführer werden können", erklärt Frank Beckert, Geschäftsführer der Tobit International GmbH, gegenüber ComputerPartner.

Auch daß der Telefax-Verkehr durch die Online-Dienste schrumpfen wird, sieht Beckert zumindest kurzfristig nicht. "Die nächsten fünf bis zehn Jahre wird Fax weiterhin dominieren. Hier liegt auch in Zukunft noch ein riesiges Potential", glaubt der Tobit-Manager.

Auslandswachstum geplant

Tobit verkauft seine Produkte ausschließlich indirekt über Distributoren. Inzwischen gibt es hierzulande rund 400 autorisierte Vertriebspartner (TARs = Tobit Authorized Resellers). Vorteile der TARs sind unter anderem bessere Einkaufskonditionen, kostenlose Schulungen und eine intensivere Betreuung und Unterstützung.

Eines der größten Probleme für Tobit liegt in der Gewinnung qualifizierten Personals. Denn Ahaus im westlichen Münsterland nahe der holländischen Grenze, wo "einer der weltweit führenden Hersteller von 32-Bit Client-Server-Kommunikationssoftware" (Tobit über Tobit) sitzt, ist mit seinen etwa 30.000 Einwohnern nicht unbedingt jedermanns Sache. Dennoch hofft Tobit, bis zur Jahrtausendwende das Personal von derzeit etwa 55 Mitarbeiter auf rund 100 Angestellte verdoppeln zu können.

Auch im Ausland will der Softwarehersteller wachsen. Derzeit liegt der Auslandsanteil am Umsatz lediglich bei 15 bis 20 Prozent. Das bedeutet, daß bis zur Realisierung des Ziels, jede zweite Umsatzmark im Ausland zu verdienen, noch viel Arbeit zu tun ist. Weil die internationale Expansion mit eigenen Niederlassungen zu lange dauert und auch viel Geld verschlingt, planen die Ahauser jetzt, mit einem Franchise-Konzept schneller zum Ziel zu kommen.

Eins steht jedenfalls fest: Die Zeichen bei Tobit in Ahaus stehen auf Wachstum. In diesem Jahr soll der Umsatz auf rund 22 Millionen Mark mehr als verdoppelt werden (Umsatz 1995: zehn Millionen Mark, 1994: fünf Millionen Mark). Auf eine längerfristige Prognose will sich Tobit-Geschäftsführer Beckert nicht festlegen. Nur soviel: "Wenn das Auslandsgeschäft plötzlich explodiert, kann alles passieren."

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