TOP DE: Infineon verhandelt nicht über Sparten-Verkauf an Intel - Kreise

17.05.2010
Von Matthias Karpstein DOW JONES NEEWSWIRES

Von Matthias Karpstein DOW JONES NEEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Halbleiterhersteller Infineon verhandelt laut Unternehmenskreisen derzeit nicht mit dem US-Wettbewerber Intel über einen möglichen Verkauf seiner Sparte für Mobilfunk-Chips. Intel habe zwar Interesse an der Sparte Wireless Solutions (WLS), Infineon sei aber nicht an einem Verkauf interessiert, erfuhr Dow Jones Newswires am Montag von einer Person aus dem Unternehmensumfeld.

Bereits seit Längerem zeige Intel an der Mobilfunksparte von Infineon Interesse, sagte die Person. Der Neubiberger Halbleiterhersteller habe sich mit seinen Chips zuletzt eine führende technologische Position erarbeitet. Auf den neuen Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) sei Infineon daher besser vorbereitet als Intel. "Intel braucht eine Lösung und Infineon hat eine Lösung, aber Infineon braucht Intel nicht unbedingt", sagte die Person.

Die "Financial Times Deutschland" (FTD - Montagausgabe) hatte zuvor unter Berufung auf Infineon-Kreise berichtet, Infineon verhandele mit Intel über den Verkauf seiner Sparte für Mobilfunkchips. Aus Sicht des DAX-Konzerns sei allerdings fraglich, ob eine Trennung von der gerade erfolgreich sanierten Sparte sinnvoll ist. So gelte Konzernchef Peter Bauer als Gegner eines Verkaufs, obwohl Infineon ein Milliardenerlös winken würde, hieß es in der FTD.

Der weltgrößte Chipkonzern Intel versucht seit Längerem, in den Markt für Handychips einzusteigen. So gingen die Amerikaner Mitte 2009 eine Kooperation mit dem Mobiltelefonhersteller Nokia ein, um gemeinsam Datenträger für die mobile Internetnutzung zu entwickeln.

Die Sparte Wireless Solutions hatte sich zuletzt deutlich besser entwickelt, als von der Infineon Technologies AG selbst erwartet. Im zweiten Quartal 2009/10 brachten es die Handychips bei einem Umsatz von 267 Mio EUR auf einen kleinen Gewinn von 9 Mio EUR, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 29 Mio EUR angefallen war. Die von Infineon erwartete übliche saisonale Marktschwäche blieb in der Periode von Januar bis März aus. Für das dritte Quartal sieht der Neubiberger DAX-Konzern die Handychip-Sparte sogar als Wachstumstreiber beim Umsatz.

Intel und Infineon gaben auf Anfrage von Dow Jones Newswires am Montag keinen Kommentar zu möglichen Verhandlungen ab.

Webseiten: www.infineon.com www.intel.com - Von Matthias Karpstein Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com (Archibald Preuschat in Düsseldorf und Jerry Dicolo in New York haben an diesem Beitrag mitgearbeitet) DJG/mak/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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Dow Jones Newswires

May 17, 2010 12:00 ET (16:00 GMT)

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