TOP DE: Pfleiderer will im 2Q besser abschneiden als im 1Q

07.05.2010
Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Holzverarbeiter Pfleiderer rechnet nach einem verlustreichen Auftaktquartal auch im Gesamtjahr weiterhin mit einem Verlust, will aber dank der anziehenden Kundennachfrage im Jahresverlauf operativ zulegen. "Schon für das zweite Quartal erwarten wir gegenüber dem ersten Quartal eine deutliche operative Verbesserung", sagte Vorstandsvorsitzender Hans H. Overdiek am Freitag in einer Telefonkonferenz. Auch beim Umsatz will das MDAX-Unternehmen aus Neumarkt in der Oberpfalz im zweiten Quartal die 355,6 Mio EUR des Auftaktquartals übertreffen.

Von Januar bis März hatte der Holzverarbeiter einen Verlust nach Steuern und Dritten von 19,9 Mio EUR eingefahren, im Vorjahresverlust blieb unter dem Strich noch ein kleiner Gewinn von 0,1 Mio EUR.

Den Umsatz konnte das Unternehmen mit 355,6 (358) Mio EUR dabei nahezu auf Vorjahresniveau halten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr dennoch um mehr als die Hälfte und lag nur noch bei 22,2 (52,7) Mio EUR. Die Erwartungen der Analysten erfüllte der MDAX-Konzern beim Umsatz und übertraf sie beim Ergebnis. Sie hatten mit Erlösen von 356 Mio EUR und einem Nettoverlust von 22 Mio EUR gerechnet.

An der Börse hinterließen die Quartalszahlen kaum Spuren. Die Pfleiderer-Aktie notierte gegen 12.20 Uhr mit 4,06 EUR um 0,2% unter Vortagsschlusskurs, während der MDAX 1,7% im Minus lag.

Geholfen hat den Neumarktern im Startquartal, dass aufgrund der stärkeren Nachfrage wieder höhere Preise verlangt werden konnten. Im März und April sei dies bereits gelungen. Im März konnten gegenüber Jahresende 2009 um 15% höhere Preise durchgesetzt werden, im April wurden die Preiserhöhungen abgesehen vom derzeit schwächelnden Laminatgeschäft fortgesetzt.

Allerdings lag das durchschnittliche Preisniveau laut Pfleiderer noch immer unter Vorjahresniveau. Beim Laminat verlor Pfleiderer gegenüber dem Vorjahresquartal zudem knapp 15% an Volumen. Aber auch hier erwartet Overdiek im Jahresverlauf eine Verbesserung.

Belastet wurde das Ergebnis allerdings von steigenden Rohstoffkosten, durch die rund 23 Mio EUR Mehraufwand entstanden sind. "Die größte Herausforderung im zweiten Quartal wird es sein, die steigenden Materialkosten an die Kunden weiterzugeben", sagte Overdiek.

Die deutschen Werke sind zwar wieder besser ausgelastet, im Werk Gschwend wird aber die Kurzarbeit fortgesetzt. "Wir werden die Kosten der Kurzarbeit bis weit in die zweite Jahreshälfte tragen", erklärte Overdiek. Eine Schließung des Werks sei noch nicht beschlossen, aber nicht ausgeschlossen. Sollte es dazu kommen, kämen auf Pfleiderer laut Overdiek Kosten im einstelligen Mio-EUR-Bereich zu.

Die Prognose bestätigte Pfleiderer am Freitag. Das Management erwartet weiterhin auch für 2010 einen Verlust und will daher für das laufende Geschäftsjahr keine Dividende zahlen. Oberstes Ziel bleibt vorerst der Schuldenabbau. Erst für 2011 erwarten die Neumarkter wieder ein positives Ergebnis. Dafür sollen ein besseres Preisniveau, eine Belebung der Nachfrage und eine niedrigere Zinsbelastung sorgen.

Webseite: www.pfleiderer.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/brb

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May 07, 2010 07:30 ET (11:30 GMT)

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