MOSKAU (Dow Jones)--Die Siemens AG hat wie angekündigt Absichtserklärungen über die Lieferung von Windkraft- und Bahntechnik im Wert von mehreren Milliarden Euro unterzeichnet. Siemens solle nach diesen Vereinbarungen bis 2026 insgesamt 22 Rangierbahnhöfe modernisieren sowie in den nächsten zehn Jahren 240 Regionalzüge an die Russische Eisenbahn AG liefern, teilte der Münchener DAX-Konzern am Donnerstag mit. Zudem will Siemens bis zum Jahr 2015 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.250 Megawatt in Russland installieren. Um die Produkte größtenteils auch in Russland fertigen zu können, sollen drei Gemeinschaftsunternehmen mit russischen Partnern entstehen.

Ein Joint Venture von RZD, dem Forschungsinstitut für Automatisierung im Bahnverkehr und Siemens solle bis zum Jahr 2026 insgesamt 22 Rangierbahnhöfe im ganzen Land modernisieren. RZD und Siemens hätten sich außerdem auf die gemeinsame Produktion von 240 Regionalzügen mit 1.200 Wagen für die RZD verständigt. Bei den Zügen handele es sich um eine spezifische Version des Desiro, der ab 2012 in Russland gefertigt werden solle. Dafür plane Siemens ein gemeinsames Unternehmen mit der RZD-Tochter Aeroexpress.

Damit setze Siemens verstärkt auf die Produktion in Russland: Bereits im Mai hatte der Industriekonzern vereinbart, bei Jekaterinburg gemeinsam mit Sinara insgesamt 221 Lokomotiven für die RZD zu fertigen. Mit 88.000 Kilometern Länge hat Russland das zweitgrößte Schienennetz der Welt, in das die RZD den Angaben zufolge bis 2030 insgesamt rund 380 Mrd EUR investieren will.

Zudem gründet Siemens gemeinsam mit den russischen Unternehmen Rostechnologii und RusHydro ein Joint Venture zur Fertigung von Windturbinen-Bauteilen für den russischen Markt. Russland werde bis 2020 eine Windkraftleistung von rund 5.000 MW installieren, davon wolle Siemens allein bis 2015 mindestens 1.250 MW liefern.

Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher unterschrieb zudem eine Vereinbarung, wonach Siemens Partner der neuen Skolkovo Innograd Stiftung in Jekaterinburg wird. Löscher sei bereits Mitglied im Stiftungsrat. Mit Skolkovo Innograd solle ein Forschungszentrum entstehen, das sich unter anderem dem Thema Energieeffizienz widmet.

Angaben zu den Auftragsvolumina machte Siemens nicht. Im Vorfeld der Russland-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte es am Dienstag in Regierungskreisen geheißen, der Zug-Großauftrag habe ein Volumen von 2,2 Mrd EUR.

Webseite: www.siemens.de DJG/has/jhe

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