TOP EU: Vodafone steigert Umsatz und Ergebnis 2009/10

18.05.2010
Von Lilly Vitorovich DOW JONES NEWSWIRES

Von Lilly Vitorovich DOW JONES NEWSWIRES

LONDON (Dow Jones)--Nach einem im Geschäftsjahr 2009/10 fast verdreifachten Nettogewinn und einer Dividendenerhöhung will der britische Mobilfunkkonzern Vodafone die Aktionäre auch in Zukunft stärker am wachsenden Ergebnis beteiligen. Der Konzern stellte am Dienstag für die bevorstehenden drei Jahre eine jährlich um rund 7% steigende Dividende in Aussicht. Für das Ende März beendete Geschäftsjahr will Vodafone eine höhere Dividende von 8,31 (7,77) Pence zahlen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr berichtete Vodafone einen freien Cashflow von 7,2 Mrd GBP - ein Plus von 27% gegenüber dem Vorjahr. Der freie Cashflow ist der von Vodafone bevorzugte Indikator für Profitabilität und zudem ausschlaggebend für die Dividende des Konzerns. Marktbeobachter hatten lediglich 6,8 Mrd GBP erwartet. Im Februar hatte Vodafone für das Gesamtjahr einen freien Cashflow in einer Bandbreite zwischen 6,5 Mrd und 7 Mrd GBP prognostiziert.

Der Nettogewinn verdreifachte sich im Berichtszeitraum dank geringerer Abschreibungen auf 8,65 (3,08) Mrd GBP. Profitiert hat der Konzern aus Newbury dabei sowohl vom Wachstum im Mobilfunkbereich als auch bei Festnetzanschlüssen sowie von Kosteneinsparungen. Der aktuelle Gewinn wurde von einer Abschreibung auf das Indiengeschäft im Volumen von 2,3 Mrd GBP wegen des harten Preiswettbewerbs in dem Land belastet, im Vorjahr hatte Vodafone aber mit 5,9 Mrd GBP noch deutlich höhere Abschreibungen zu tragen.

Beim Umsatz legte die Vodafone Group plc deutlich zu und übertraf damit die Markterwartung. Den umgesetzten 44,47 Mrd GBP steht ein Vorjahreswert von 41,02 Mrd GBP und eine Analystenprognose von 44,3 Mrd GBP gegenüber. Geholfen hat dem Unternehmen hier die Schwäche des britischen Pfund bei der Umrechnung der Umsätze aus anderen Währungen wie unter anderem dem Euro.

Der operative Gewinn erreichte im Geschäftsjahr 11,47 (Vorjahr: 11,76) Mrd GBP. Für das laufende Jahr kündigte Vodafone hier bereinigt einen Wert zwischen 11,2 und 12 Mrd GBP an. Der freie Cashflow soll 2010/11 die Marke von 6,5 Mrd GBP übersteigen und in den kommenden drei Jahren zwischen 6 Mrd und 7 Mrd GBP liegen.

In Deutschland lief das vergangene Geschäftsjahr für Vodafone weniger erfolgreich. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis verzeichnete die in Düsseldorf ansässige Vodafone D2 GmbH Rückgänge. Während das Unternehmen mit 9,04 (9,41) Mrd EUR 3,9% weniger umsetzte, sank das EBITDA um 8,9% auf 3,53 (3,87) Mrd EUR. Unterschiedlich entwickelte sich die Zahl der Kunden. Im Mobilfunkbereich zählte Vodafone D2 mit 34,54 (35,45) Millionen weniger Teilnehmer. Die Zahl der DSL-Kunden stieg dagegen um 19,6% auf 3,851 Millionen.

Mit Blick auf den Konzern lobte Analyst Morten Singleton von Collins Stewart, der Markt könne das Dividendenziel von Vodafone gutheißen. Die organischen Umsatztrends hätten sich aber kaum verbessert und auch im Hinblick auf die Profitabilität habe sich trotz der frühen Erfüllung des 1 Mrd GBP schweren Kosteneffizienzprogramms fast nichts bewegt, kritisierte er. Die Abschreibung auf das Indiengeschäft lege die Vermutung nahe, dass Kosten als Sonderposten verpackt ausgewiesen würden. Der Analyst rät dazu, die Vodafone-Aktie zu meiden.

An der Börse reagierte der Kurs der Vodafone-Aktie im Morgenhandel kaum. Gegen 10.25 Uhr notierte das Papier bei 136,10 Pence - ein Minus von 0,2%. In den vergangenen zwölf Monaten war die Aktie zwar um 11% gestiegen, damit jedoch hinter dem FTSE 100 zurückgeblieben, der in derselben Zeit um 21% zugelegt hat.

Webseite: www.vodafone.com -Von Lilly Vitorovich, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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