Toshiba: Brennstoffzellen im Wrigley's-Format

21.09.2005
Zwei von Toshiba als Prototypen entwickelte Direkt-Methanol-Brennstoffzellen (DMFC) sind jeweils nur etwa so groß wie ein Packen Kaugummis und eignen sich damit für MP3-Player.

Zwei von Toshiba als Prototypen entwickelte Direkt-Methanol-Brennstoffzellen (DMFC) sind jeweils nur etwa so groß wie ein Packen Kaugummis und eignen sich damit für MP3-Player.

Eine der Brennstoffzellen mit den Maßen 23 x 75 x 10 mm hat eine Leistung von 100 mW und soll Flash-basierende Audio-Player mit einer 3,5-ml-Ladung 35 Stunden lang betreiben. Die andere Brennstoffzelle ist 60 x 75 x 10 mm groß und soll mit 300 mW und einer 10-ml-Ladung bis zu 60 Stunden Musikgenuss über Festplatten-Player versprechen. Beide Prototypen will Toshiba bereits erfolgreich in Flash- und Festplatten-Player getestet haben.

Brennstoffzellen arbeiten normalerweise mit einem Gemisch von Methanol und Wasser in einer Konzentration von 30 Prozent, sind aber zu groß für MP3-Player. Um die Größe bei seinen DMFCs (Direct Methanol Fuel Cells) zu reduzieren, hat Toshiba eine wesentlich höhere Konzentration von Methanol angesetzt und will die Technologie noch weiter vorantreiben. Mit einer Vermarktung ist erst frühestens 2007 zu rechnen.

Entdeckt wurde das Prinzip der Brennstoffzelle übrigens schon 1838 von Christian Friedrich Schönbein, indem er zwei Platindrähte in eine Elektrolytlösung (Schwefelsäure?) mit Wasserstoff und Sauerstoff umspülte und Spannung vorfand. Die Basis für heutige Brennstoffzellen bilden die ein Jahr später von Sir William Robert Grove entdeckten "Gasketten", von ihm in einer Notiz auch "batterisiertes" Knallgas genannt. Später geriet die Brennstoffzelle über die von Werner von Siemens entdeckte Dynamomaschine ("Galvanische Gasbatterie") in Vergessenheit und wurde mit Beginn der Raumfahrt erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder eingesetzt. Als "Brennstoff" dienen kann Wasserstoff, Methan, Methanol oder eine Glykoselösung, als Oxidationsmittel in Frage kommen Sauerstoff, Wasserstoffperoxid ("Blondiermittel") oder Kaliumthiocyanat. (kh)

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