Cevo Engine geht in die Masse

Toshiba lockt mit drei verschiedenen 3D-Technologien

11.07.2011
Im TV-Bereich stellt Toshiba en Auftritt auf der IFA 2011 ganz in Zeichen von 3D. IFA-Highlights sollen 3D ohne Brille und die Cevo Engine für Modelle mit Shutterbrille sein. Neu sind Geräte mit LGs Polarisationstechnik.

Im TV-Bereich stellt Toshiba en Auftritt auf der IFA 2011 ganz in Zeichen von 3D. IFA-Highlights sollen 3D ohne Brille und die Cevo Engine für Modelle mit Shutterbrille sein. Für den 3D-Einstieg hat der japanische Hersteller aber auch Geräte mit Polarisationstechnik im Programm.

Ende 2009 hat Toshiba im Heimatland Japan als erster Hersteller überhaupt 3D-Fernseher eingeführt, die weder Rot-Grün-, noch Shutter- noch Polarisations- noch sonst eine Brille als Hilfsmittel brauchen. Wie Marketingmanager Sascha Lange auf der IFA Preview in München erklärte, hat es sich damals aber nur um 12- und 20-Zöller gehandelt.

Über Details des IFA-Highlights 2011 im TV-Bereich schweigt er sich noch aus, deutete aber an, dass auf der CES in Las Vegas Anfang des Jahres schon Prototypen mit 56 und 65 Zoll zu sehen waren. Geplanter Verkaufsstart der "sicherlich im oberen" Preissegment angesiedelten Geräte für ein autostereoskopisches 3D-Erlebnis ist März 2012, aber als Versprechen will das Lange nicht geltend machen, möglicherweise werde dieser schon vorgezogen.

Am liebsten wäre ihm natürlich, damit schon ins Weihnachtsgeschäft 2011 zu gehen, wie er ChannelPartner verriet. Aber angesichts des zu erwartenden hohen Preises macht sich Lange keine Illusion, davon mehrere hundert oder gar tausend Geräte verkaufen zu können.

3D-Fernseher mit Shutter-Brille und 2D- zu 3D-Konverter hat Toshiba schon 2010 auf den Markt gebracht. Da diese Brillen mit abwechselnd öffnenden und schließenden LCDs relativ teuer sind, hat sich Toshiba jüngst zusätzlich auch auf die Seite von LG geschlagen und Lösungen mit Polarisationsbrillen im Programm.

Bei der VL-Serie setzt Toshiba auf LGs Polarisationstechnik und den günstigeren Preis.
Bei der VL-Serie setzt Toshiba auf LGs Polarisationstechnik und den günstigeren Preis.

Dafür wurde die VL-Serie mit einem 42- und einem 47-Zöller geboren, die ab Juli 2011 verfügbar ist. Die Preise sind mit 1.299 und 1.499 Euro angegeben. Neben Toshiba hat sich unter den namhaften Herstellern in Europa nur Philips dem LG-Lager angeschlossen und 3D-TVs mit zirkularer Polarisation im Programm.

Cevo Engine - der Hochleistungsprozessor

Beherrschendes Thema der diesjährigen IFA für Toshiba wird laut Lange die im April mit dem Highend-3D-Fernseher 55ZL1 bereits vorgestellte neue Cevo Engine sein. Dieser Hochleistungsprozessor mit 7-Kern-Struktur und einer Bandbreite von 9,6 Gbps (Gigabit pro Sekunde) ermöglicht erst die schnelle Berechnung, die dem Marketingmanager zufolge nötig ist, 2D-Bilder so umzuwandeln, dass man meinen möchte, es handele sich um echtes 3D-Material.

Die Cevo Engine kann aber noch mehr. Denn mit dem Multiprozessor wird auch das in 512-LED-Cluster geteilte Local Dimming des 55ZL1 gesteuert. Außerdem lassen sich die Geräte damit auch ganz leicht kalibrieren. Die dafür optional erhältliche Messsonde kostet 249 Euro und damit wenig mehr als eine professionelle Kalibrierung. Gerade für Fachhändler mit Ladengeschäft böten sich somit zusätzliche Verdienstmöglichkeiten, so Lange. Denn den Kauf einer Messsonde habe man schnell heraus.

Die WL- und YL-Serie mit aktiver Shutter-Technik macht die Cevo Engine bezahlbar.
Die WL- und YL-Serie mit aktiver Shutter-Technik macht die Cevo Engine bezahlbar.

Während der 55ZL1 mit rund 5.000 Euro vergleichsweise teuer ist, wird die Cevo Engine nun in den neuen Modellreihen YL und WL für Preise ab 1.499 Euro auch bezahlbar. Abstriche muss der Kunde unter anderem beim Local Dimming machen, denn da sind nicht 512 Felder einzeln dimm- oder abschaltbar, sondern lediglich 32, was aber trotzdem Strom sparen hilft und in den betreffenden Bereichen den Schwarzwert und Kontrast verbessern hilft.

"motto ii" mit schon 2.000 Fachhändlern

Stolz ist Lange auf das das große Feedback der rund 2.000 Fachhändler, die sich seit Mitte 2010 dem neuen Partnerprogramm "motto ii" angeschlossen haben. Der Name des Programms ist übrigens nicht nur eine leere Worthülse, sondern bedeutet auf Japanisch, noch besser werden zu wollen. "Wir wollen eben mit den Händlern noch besser werden", so Lange. (kh)

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