Toshiba zieht im deutschen Projektorenmarkt an NEC vorbei

20.11.2003
Der deutsche Projektorenmarkt ist mächtig in Bewegung. Neu unter den Top Ten ist Sony. Panasonic und Hitachi sind abgeschmiert, Toshiba und Liesegang hingegen auf Platz eins und drei aufgestiegen. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Projektoren werden immer günstiger. Entsprechend stark wächst der Markt, auch wenn 2002 EMEA-weit nur gerade mal 200.700 Stück davon verkauft wurden. Im deutschen Markt hat sich laut Branchenbeobachter DTC (www.dtc-worldwide.com) im dritten Quartal einiges getan. Die Verkaufszahlen konnten innerhalb dieser drei Monate von 30.475 auf 42.342 Stück gesteigert werden.

Liesegang holt mächtig auf

Toshiba ist mit 4.827 verkauften Geräten und einen Marktanteil von 11,4 Prozent an NEC vorbeigezogen. Der einzige deutsche Hersteller Liesegang stieg vom siebten auf den dritten Platz steil auf und konnte sich in dem Quartal um fast 50 Prozent auf einen Marktanteil von 7,5 Prozent verbessern. Leichte Zuwächse verzeichnete auch die einstige Nummer drei und jetzige Nummer vier Sanyo. Aufsteiger Benq, der Hitachi schon im zweiten Quartal vom zehnten Platz verdrängt hatte, kämpfte sich auf Platz sieben vor. Panasonic flog aus den Top Ten heraus, alle anderen Anbieter verloren ein bis zwei Ränge.

Über 20 Prozent Wachstum

DTC geht davon aus, dass der deutsche Projektorenmarkt 2003 und in den kommenden beiden Jahren um mindestens 20 Prozent wachsen wird.

Nachdem es schon gute Einstiegsgeräte für unter 1.000 Euro gibt, scheinen diese Prognosen mehr als glaubhaft. Da Ersatzlampen nicht für unter 250 Euro zu haben sind, wäre ein weiterer Preisverfall Wahnsinn.

"Unser Ziel ist weiterhin ein kontinuierliches, aber auch 'gesundes' Wachsen im Markt", erklärt Gerhard Holl, Direktor Marketing und Vertrieb der Toshiba Europe GmbH für den Geschäftsbereich Professional Visual Products, und spielt damit auf den wachsenden Preisdruck an. Denn Hersteller wie Fachhandel sind daran interessiert, dass nicht wieder ein lukrativer Markt im Sumpf immer dünner werdender Margen versinkt.

Meinung des Redakteurs

Bei Preispunkten von mittlerweile schon unter 1.000 Euro für Geräte der Einstiegsklasse stehen Projektoren auf der Schwelle zwischen High-end- und Massenmarkt. Nicht umsonst drängen immer mehr klassische IT-Hersteller wie Benq oder die ehemalige Mutter Acer in den Markt, der immer noch äußerst lukrative Margen verspricht. Fragt sich nur, wie lange noch, wenn der Retail erst richtig Blut geleckt hat. Der steile Aufstieg von Liesegang zeigt jedoch, dass die Kunden auch "nicht blöd" sind und deutsche Qualität immer noch zu schätzen wissen.

Zur Startseite