Toshibas neue Notebook-Produktreihe

17.09.1998

MÜNCHEN: Als Marktführer unter den Notebook-Anbietern in Deutschland strebt Toshiba nun höheren Zielen entgegen. So soll der hiesige Marktanteil von jetzt 25 auf 40 Prozent ausgebaut und auch in Österreich das Siegertreppchen erklommen werden. Der zweite Vorsatz dürfte viel Schweiß und Blut erfordern, vermuten Kenner des alpenländischen Marktes.Unter dem Namen "Tectra 8000" faßt Toshiba ab sofort seine High-end-Notebooks der früheren Satellite Pro-, Tecra 500- und 700-Reihen zusammen. Damit will der Hersteller etwas Ordnung in seinen Gerätezoo bringen und bei Modellneuheiten an der einmal gewählten Bezeichnung festhalten.

Das Flaggschiff der neuen Serie wird von einem Pentium II mit 300 MHz getrieben. Das Notebook verfügt über eine 3,8-GB-Festplatte und 64 MB Arbeitsspeicher (optional bis zu 256 MB). Mit einem 14,1-Zoll-

TFT-Bildschirm, DVD-Laufwerk und USB-Schnittstelle ausgestattet, kommt er auf den stolzen Preis von 11.899 Mark.

Großen Anklang beim Kunden dürfte auch das neue Modell "Portégé 7010CT" finden. Sein Magnesiumgehäuse erhielt einen dezenten, Toshiba-unüblichen grauen Anstrich. Als Grund für die neue Farbe nannte der verantwortliche Produktmanager Ulrich Jäger das Ergebnis einer Marktuntersuchung, nach der die graue Farbe noch mehr Seriosität dem Kunden vermitteln sollte. "Außerdem wurde die Toshiba-typische Notebook-Farbe mittlerweile von vielen Nachahmern übernommen, so daß ein Kleiderwechsel ohnehin anstand", so Jäger weiter. Das Notebook kommt auch extrem flach und leicht daher: Mit einer durchschnittlichen Höhe von 25 Millimeter und einem Gewicht von weniger als zwei Kilo dürfte es mit an der Spitze im Markt liegen.

Aber der neue Portégé besticht nicht nur durch sein Äußeres, auch die inneren Werte stimmen: Pentium II 200 MHz, 32 bis 96 MB RAM, 4,1-GB-Festplatte, 12,1-Zoll-TFT-Display. Das Akku hält jedoch nur zwei bis drei Stunden durch, doch Toshiba versprach auch hier Besserung.

Vorgestellt wurden die neuen Modelle übrigens nicht zuerst in Deutschland, sondern in Österreich. Hier will Toshiba nämlich die Nummer eins im Notebook-Segment werden.

"Doch der österreichische Markt ist schwierig, mit den in Deutschland üblichen Marketingmaßnahmen kommt man im Alpenland kaum weiter. Zu groß ist das Mißtrauen der Österreicher den typisch deutschen Geschäftspraktiken gegenüber", sagt ein Toshiba-Mitarbeiter hinter vorgehaltener Hand. Deshalb versucht auch der frischgebackene Marketingdirektor der europäischen PC-Division, Oliver Jockenhövel, erstmals nähere Bekanntschaft mit der österreichischen Presse zu schließen. Damit wurde eine in Wien ansässige PR-Agentur beauftragt. "Zu den österreichischen Händlern besitzen wir sehr gute Kontakte", so Jockenhövel gegenüber ComputerPartner. Doch das darf bezweifelt werden, wären sonst die breitangelegten Werbekampagnen nötig?

Expansion im Desktop-Geschäft angestrebt

Daneben will Toshiba auch im Desktop-Bereich deutlich zulegen. Hier tauchte sofort das Gerücht auf, nach dem gescheiterten Deal mit Acer könnte die PC-Produktion von SNI bei den Japanern ein neues Zuhause finden. Aber auch Fujitsu soll bereits die Fühler ausgestreckt haben. (rw)

Nicht mal zwei Kilo wiegt Toshibas Portégé 7010CT. Trotzdem besitzt das Notebook eine Standardtastatur.

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