Software reagiert auf Geräusche

Touch-Funktion für jedes Handy

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Dank einer Erfindung von Input Dynamics soll jedes konventionelle Handy mit einer Touch-Funktionalität ausgestattet werden können.
Auf dem Abstellgleis? Handys mit einer herkömmlichen Tastatur können vielleicht schon bald nachträglich mit einer Touch-Funktionalität ausgestattet werden.
Auf dem Abstellgleis? Handys mit einer herkömmlichen Tastatur können vielleicht schon bald nachträglich mit einer Touch-Funktionalität ausgestattet werden.
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Das britische Unternehmen Input Dynamics hat eine Software entwickelt, mit der jedes konventionelle Handy mit Touch-Funktionalität aufgerüstet werden kann. Einzige Voraussetzung: Das Gerät muss über ein Mikrofon verfügen, was bei Handys keine all zu große Hürde darstellt. Dabei soll die Software namens "TouchDevice" sogar zwischen dem Tippen und dem Streichen über das Handy unterscheiden können. Multi-Touch ist ebenfalls geplant.

"Das eingebaute Mikrofon nimmt akustische Fingerabdrücke auf, die Algorithmen der TouchDevice-Software erkennen dann, an welchem Punkt das Gerät berührt wurde", erklärt Giovanni Bisutti, der Erfinder der Software. Derzeit erkennt die Software den Berührungspunkt auf den Quadratzentimeter genau. Dazu muss sie freilich auf das gerade verwendete Handymodell eingestellt sein. Für verschiedene Telefontypen die entsprechenden Algorithmen zu adaptieren, ist Bisutti zufolge einfach und kostengünstig zu erledigen.

Der Erfinder ist bereits in Gesprächen mit Handyherstellern, die großes Interesse an seiner Entwicklung zeigen. "Sie sehen die Vorteile. Sie können Touchscreen-Telefone bauen, ohne auf teure Hardware angewiesen zu sein", preist er die Vorteile der Software an. Zudem können auch ältere Telefone nachträglich damit ausgerüstet werden.

Software hat zwei Komponenten

Die TouchDevice-Software besteht aus zwei verschiedenen Komponenten. Ein Bestandteil namens "Touch Tap" erkennt das Tippen mit dem Finger und interpretiert es als Klicks auf Anwendungen oder Schaltflächen. Der andere Bestandteil heißt "Touch Swipe" und erkennt Streichbewegungen, welche etwa zum Scrollen oder Vergrößern benutzt werden können.

Momentan bewältigt die Software die Eingabe mittels Fingernagel oder Stift. In den nächsten Versionen will Input Dynamics der Software beibringen, zwischen Berührungen mit dem Nagel und der Fingerkuppe zu unterscheiden. Zudem soll die Software mit der Zeit auch lernen, die akustischen Signale, die bei der Berührung mit mehreren Fingern entstehen, zu interpretieren und auf diese Weise Multi-Touch zu ermöglichen. (pte/tö)

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