Toughbook 37: Ein robuster Silberpfeil sucht die Berührung

13.01.2000
Nicht nur schickes silbernes Design, sondern auch pfiffige Funktions-Details machen das "Toughbook 37" von Panasonic zu einem begehrenswerten Gerät. Der Clou ist natürlich der große Touch-Screen, der uns vor allen anderen Attributen zu diesem Test veranlasst hat.

Einfach gute Ideen in Sachen Anwenderfreundlichkeit hatten die Panasonic-Entwickler bei dem neuen "Toughbook 37". So einfach, dass es verwundert, wieso noch kein anderer darauf gekommen ist. Zum Beispiel ein Knopf der besonderen Art: Normalerweise würde in das ultraportable Notebook mit seiner Bauhöhe von 25,6 Millimetern kein Superdisk-LS120-Laufwerk mehr passen. Normalerweise. Hier passt es dann doch, denn fügt man das LS120-Laufwerk in den Multifunktionsschacht ein, dann steht es zwar aufgrund seiner Dicke etwas über - aber eine herausdrehbare Stütze auf der gegenüberliegenden Seite gleicht einfach den Rest des Notebooks an diese Höhe an, so dass es wieder flach auf den Tisch aufgelegt werden kann.

Kein flacher Witz

Der netten Errungenschaften gibt es noch mehr: So lässt sich das Display flach auf den Tisch auflegen. Wozu das gut ist? Will der Geschäftsmann seinem Gegenüber eine Präsentation zeigen, gewährt diese Möglichkeit Einblick, zumal sich über eine Display-Rotation-Anwendung jede Grafik und jeder Text auf den Kopf stellen lassen und sich damit lästige Notebook-Herumdreherei erübrigt. Solcherlei Details sind einfach gut, daran gibt es nichts zu deuteln. Richtig spannend ist auch der 12,1-Zoll-TFT-Touch-Screen, wobei allerdings fraglich ist, ob dafür wirklich ein Bedarf besteht. Der entsprechende Stift dazu ist außerdem nirgends am Notebook festzumachen, so dass er schnell verloren gehen kann. Und: Man muss schon eine sehr gute Feinmotorik besitzen, um zum Beispiel während einer Zugfahrt punktgenau zu treffen, andererseits kann man dann natürlich wieder auf das Touch-Pad zurückgreifen. Da wird wohl jeder Anwender für sich selber einen ganz eigenen Gebrauchsmodus finden. Und zu guter Letzt: Zwar reflektiert das Display mit einer Bildschirm-Diagonalen von etwa 29 Zentimetern und mit 800 mal 600 Bildpunkten wirklich wenig (Spiegelungen sollen auf bis zu 0,5 Prozent reduziert werden), dafür ist es aber auch in seiner hellsten Einstellung vergleichsweise finster.

Als Mausersatz dient ein Touch-Pad, das dem führenden Finger exakt folgt und auch Doppelklicks ohne Probleme meistert. Die Tastatur besticht durch großzügige, helle und deutlich Tasten - allerdings sind die Cursor- und Editor-Tasten nicht abgesetzt, was für die Bedienerfreundlichkeit nicht so gut ist. Außerdem federt die Tastatur bei Druck etwas zu stark nach. Förderlich für die Leistungsdauer ist die Taste, die den Rechner in den Schlafmodus versetzt.

Von der Rechenleistung her bietet das Toughbook guten Standard: Der Celeron mit 366 MHz sorgt für gute Performance - und das ist im Vergleich zu anderen Chips auch der beste Kompromiss zwischen Preis und Leistung, denn er ist nur geringfügig langsamer als ein Pentium-II-Prozessor. Genügend Kapazität haben auch der Hauptspeicher mit 64 MB und die Festplatte mit 6,4 GB zu bieten. Ein Modem ist integriert. Für Anbindung sorgen jeweils eine serielle und eine parallele Schnittstelle, die schönerweise durch eine Klappe geschützt sind. Auch auf Infrarot und USB muss nicht verzichtet werden. Mikrofon und Kopfhörer lassen sich ebenfalls anstecken, Lautsprecher machen letzteres nicht zwingend nötig. Das 37er Toughbook kann allerdings nur mit einem Slot für PC-Cards Typ I oder Typ II aufwarten, während Standard-Notebooks in der Regel über zwei PC-Card-Slots verfügen - aber das ist ein Zugeständnis an die flache Bauweise. Der Lithium-Ionen-Akku schafft eine Laufzeit von ein bis vier Stunden, ein optionaler Zweit-Akku kann die Arbeitszeit ohne Anschluss ans Netz verdoppeln. Von der Software-Seite her wird der Anwender mit Windows 95 ausgestattet, was natürlich geradezu antiquiert ist. Neben der Windows-95-CD werden noch folgende Programme geboten: "DMI Viewer", "Akku-Monitor" von Panasonic, "Smart Boot", die besagte Display-Rotation-Anwendung sowie ein Hand-Writing-Programm. Bei abstürzenden Notebooks hilft die mitgelieferte Win95-Recovery-CD.

Handbuch - Wo bist du?

Zum Lieferumfang gehören ein LS120- sowie ein 24-fach-CD-Rom-Laufwerk, ein Netzteil, eine Anleitung zur Erstbenutzung sowie ein Telefonkabel. Auf ein griffiges und tatsächlich mit Händen greifbares Handbuch muss der Kunde verzichten. Statt dessen gibt es eine installierte Online-Version - allerdings auf Englisch, was nicht unbedingt jeden Anwender erfreuen dürfte. Zumal ein Unwissender erst einmal eruieren muss, wo diese Hilfe nun eigentlich zu finden ist. Aber das kann ja dann der Händler erklären. Optional können Speichererweiterungen, ein weiteres Akku-Pack, ein Ladegerät, ein AC-Adapter, ein DVD-Laufwerk sowie ein Zweit-Akku-Adapter erworben werden.

In Sachen Support gibt es für die Händler eine Hotline. Marketing-Unterstützung ist nur für die Panasonic-Key-Partner vorgesehen, derzeit 25 Systemhäuser, die auch direkt von den Vertriebsmitarbeitern des Herstellers betreut werden. "Wegen der Argumentation bezüglich der besonderen Widerstandsfähigkeit unserer Produkte ist direkte Betreuung wichtig. Andererseits können wir aufgrund der begrenzten Personaldecke diese Betreuung nicht auf alle Händler ausweiten, die gern unsere Notebooks anbieten möchten. Das Konzept besonderer Partner werden wir jedoch in Zukunft ausweiten", erklärt Wolfgang Mursch, ProduktManager Notebooks bei Panasonic. (via)

<b>Kurzgefasst</b>

Schönes Design, einfallsreiche und bedienerfreundliche Details sowie ein 12,1-Zoll-Touch-Screen zeichnen das Toughbook 37 von Panasonic aus. Außerdem ist es wie alle Notebooks des Herstellers von recht robuster Natur. Aber: Der Lieferumfang lässt etwas zu wünschen übrig.

Anbieter:

Panasonic Marketing Europe GmbH

Winsbergring 15

22525 Hamburg

Tel: 0 40/8 549-0

Fax: 0 40/8 549-28 55

www.panasonic.de

Preis:

7.699 Mark (unverbindliche Preisempfehlung inklusive Mehrwertsteuer)

Distributoren:

Macrotron, RFI, Extra Computer, M+S

Wertung:

Gerät: 2

Software: 3

Handbuch: 5

Lieferumfang: 2

Ease-of-Use: 2

Händlersupport: 2

CP-Tip: 3

(Bewertung nach Schulnoten)

<b>Nachgefasst</b>

Kurzinterview mit Wolfgang Mursch, Produkt-Manager Notebooks bei Panasonic.

Das Display ist auch bei vollem Akku und hellster Einstellung vergleichsweise dunkel. Woran liegt das?

Mursch: Das ist die Balance, die bei einem Touch-Screen gefunden werden muss. Dieses hier ist als solches nicht zu erkennen und hat eine sehr geringe Reflektion.

Ist dieses Toughbook genauso tough wie seine Kollegen?

Mursch: Wir haben generell drei Abstufungen in der Robustheit. Dieses Gerät ist ultraportabel, deshalb ist es nicht ganz so hart im Nehmen. Während andere aus 90 oder 30 Zentimeter Höhe fallen gelassen werden können, sollte man das bei diesem hier nicht drauf ankommen lassen. Aber: Auch hier ist das Display durch ein Magnesium-Gehäuse und die Festplatte durch einen Vibrationsschutz geschützt, außerdem ist das Netzteil flexibel.

Wen haben Sie für das Toughbook 37 als Zielgruppe im Auge?

Mursch: Wir sprechen damit Vertriebsaußendienstler an, die ein Gerät zwischen Pen-PC und Ultraportable suchen. Diese Leute findet man in der Regel in der Pharmazie-, Ernährungs- und Versicherungsbranche sowie bei Kreditinstituten und Marktforschern.

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