Sagt VMware-Chef

Traditionelle Betriebssysteme verlieren an Bedeutung

17.09.2008
Der neue VMware-CEO kommt eigentlich von Microsoft, doch an die Zukunft herkömmlicher Betriebssysteme glaubt Paul Maritz nicht so recht, wie er auf der Eröffnungsrede zur diesjährigen VMware Partnerkonferenz "VMworld 2008" in Las Vegas kund tat.
VMware-Chef Paul Maritz eröffnet die VMworld 2008 in Las Vegas
VMware-Chef Paul Maritz eröffnet die VMworld 2008 in Las Vegas
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Der neue VMware-CEO kommt eigentlich von Microsoft, doch an die Zukunft herkömmlicher Betriebssysteme glaubt Paul Maritz nicht so recht, wie er auf der Eröffnungsrede zur diesjährigen VMware Partnerkonferenz "VMworld 2008" in Las Vegas kund tat.

"Im Großen und ganzen schreiben Entwickler keine traditionellen Windows-Programme mehr", sagte er. "Sie schauen sich nach Alternativen um, auch für die Bereitstellung von Anwendungen." So würden Entwickler zunehmend mit quelloffener Software arbeiten, und das traditionelle Betriebssystem wäre faktisch verschwunden. Die Experimentierfreude bei Betriebssystemen wachse, herkömmliche OS-Plattformen würden zerlegt und an die Bedürfnisse der Kunden angepasst, so Maritz weiter.

In wie weit diese Entwicklung auch Windows betrifft, erwähnte Maritz nicht, aber VMwares Produkt-Roadmap versucht den Anwendern die abnehmende Bedeutung traditioneller Betriebssystem klar zu machen. Dafür werde die Interoperabilität zwischen den OS immer wichtiger.

Die Botschaft des VMwares-Chefs ist einfach: Applikationen müssen als Service zur Verfügung stehen, unabhängig davon, ob sie am Laptop, am PDA oder auf einem derzeit noch unbekanntem Client laufen. Schon bald wolle VMware Werkzeuge ausliefern, die diese Vision der Realität näher bringen. Da geht es um erweiterte Virtualisierungsfunktionen und bessere Kontrolle der Systeme - inklusive der Netzwerkkomponenten.

VMwares Produktankündigungen fokussierten sich auf das Virtual Data Center Operating System (VDC-OS) (ChannelPartner.de berichtete darüber). Joe DiMeo, Besucher der VMworld und System-Architekt bei der New York University meinte dazu, dass VMware auch nicht anderes übrig bliebe, als über die eigene Basistechnologie hinausgehende Lösungen anzubieten, wolle die EMC-Tochter gegen Microsofts Hyper-V-Windows-Server-2008-Virtualisierungs-Technologie bestehen. "Ich denke, das ist die einzige Möglichkeit für MVware, zu überleben," so DiMeo. "Denn eines ist klar, in zwei Jahren gehört Virtualisierung zur Commodity."

Ein anderer Besucher der VMworld, ein IT-Experte bei einem Konsumgüter-Hersteller, gab zu, dass seine Firma fast nur noch x86-Server und VMware-Produkte im Einsatz hat, ausgenommen einiger großer Datenbanken auf Unix-Systemen. Aber er glaubt, bald seine gesamte IT-Infrastruktur auf die x86-Plattform migrieren zu können, denn Virtualisierung hat bereits zu einigen Einsparungen in seinem Unternehmen geführt. Und deshalb setzt er nun zunehmend VMware-Lösungen ein. (rw)

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