Traditionsunternehmen holt Sanierer an Bord

06.06.2002
Als Generationenwechsel verkauft die Projektoren-Firma die Veränderung in an der Spitze des Familienbetriebs. Doch es geht um ernsthafte Restrukturierungen.

Seit rund 150 Jahren existiert das Unternehmen Liesegang. Als Produzent von Fotochemikalien und Kameras gestartet, machten sich die Düsseldorfer in der nahen Vergangenheit vor allem als Hersteller von Projektoren einen Namen. Die beiden Gesellschafter des Familienbetriebs, Herbert und Hans-Joachim Ernst, haben nun beschlossen, eine neue Ära einzuläuten, um sich besser gegen die Mitbewerber wie Sony, Panasonic oder Sanyo durchsetzen zu können.

Hierbei setzt das Traditionshaus auf Eugen Angster, der künftig als Generalbevollmächtigter das operative Geschäft für den Verkauf der digitalen Projektoren verantwortet. "In einem sehr kompetitiven Marktsegment ist Liesgang als einzigem deutschen Anbieter ein Marktvorsprung gelungen, der sich in einem Marktanteil von sieben Prozent und einem Umsatz von 130 Millionen Mark in 2001 widerspiegelt. Diese unternehmerische Leistung und der technologische Vorsprung muss nun in die nächste Stufe gebracht werden", so Angster, der vor seinem Amtsantritt als Telekom-Manager in Tokio die Vertriebsgeschäfte leitete, zu seinen Zielen.

Allerdings, räumt der neue Mann an der Führungsspitze ein, werde man nicht um Rationalisierungsmaßnahmen umhinkommen. Ein Teil der Liesegang-Belegschaft wird um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen. Wie hoch der Stellenabbau ist, darüber schweigt sich der Projektoren-Spezialist noch aus.

In den beiden Standorten Düsseldorf und Hannover erzielt das auf den indirekten Vertrieb ausgerichtete Unternehmen mit derzeit rund 230 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 65 Millionen Euro.

www.liesegang.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Umsatz des alteingesessenen Projektoren-Herstellers stagniert, der Wettbewerbsdruck aus Fernost nimmt immer weiter zu. Jetzt haben die Gesellschafter des Familienbetriebs gehandelt und einen Manager von außen an Bord geholt. Angster wird gut daran tun, mit Bedacht und Weitsicht das fachhandelstreue Traditionsunternehmen fit für die Zukunft zu machen. (cm)

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