Transmeta lüftet das Geheimnis um Crusoe

27.01.2000

Jetzt ist es amtlich. Ende vergangener Woche lüfteten die kalifornischen Tüftler von Transmeta endlich das Geheimnis um "Crusoe", den inzwischen sagenumwobenen neuen Prozessor.

Es handelt sich dabei um eine 128-Bit-CPU, die x86-Befehlssätze in die eigene VLIW-Sprache (very long Instruction-Words) übersetzen kann. Mit dieser "Morphing-Technologie" kann Crusoe auch mit Software arbeiten, die eigentlich für Intel-Prozessoren geschrieben wurde.

Die neuen Prozessoren verbrauchen wesentlich weniger Energie, weshalb sie sich nach Aussage von Transmeta auch bestens für den Einsatz beim Mobile Computing eignen. Linus Torvalds, einer der Entwickler von Crusoe, hat speziell dafür eine Sonderfassung von Linux entwickelt. "Mobile Linux" soll Palm-OS und Windows CE das Fürchten lehren.

Die Crusoe-Familie hat im Moment zwei Mitglieder. Der "TM 5400" ist die Notebook-Variante der Prozessoren und soll je nach Taktrate zwischen 120 und 330 Dollar kosten. Für mobile Zusatzgeräte gibt es den "TM 3120" ab 65 Dollar.

Die Transmeta-Prozessoren sollen bei IBM gebaut werden. Bis Mitte des Jahres sollen die ersten Crusoe-Notebooks verfügbar sein. Transmeta wurde bereits 1995 in Kalifornien, Santa Clara, gegründet. Paul Allen, Mitbegründer von Microsoft, ist einer der Geldgeber. Außerdem kann das Unternehmen mit Linus Torvalds einen Tüftler zu den Seinen zählen, der mit dem kostenlosen Unix-Derivat Linux schon einmal die trägen Riesen der IT-Branche zum Tanzen gebracht hat. Vor der offiziellen Vorstellung der neuen Prozessorfamilie hatte Transmeta etwas geschafft, was Boliden wie Intel schon lange nicht mehr gelingt: absolutes Stillschweigen. Die Einzelheiten zu Crusoe wurden erst mit der Pressekonferenz publik. (gn)

www.transmeta.com

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