Der CP-Querschläger

Transport darf etwas kosten - aber wie viel?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Preisvergleich, Transparenz und Vertrauen - warum diese Faktoren für kleine Händler bei den neuen Frachtkostenmodellen so wichtig sind.

Jeder weiß, wenn etwas von A nach B soll, hat es seinen Preis. Diese Kosten werden entweder zusätzlich verlangt oder sind in die Preise einkalkuliert. Je nachdem, mit welchem Transporteur die Waren verschickt werden, je nachdem, wie gut der Versender seine Vertragsbedingungen mit diesem ausgehandelt hat und vor allem, wer der Kunde ist, entscheidet sich die Höhe dieser Transportkosten.

Abgesehen von Preistreibereien wie Umweltzuschlag, Mindermengen oder unnötige Mehrfachverschickungen ist der reine Versand ein unstrittiger Posten. Es gibt allerdings Spezialisten in unserer Branche - gerade unter den Telefonterroristen -, die ihre angeblichen Billigpreise über überhöhte Verpackungs- und Frachtkosten wieder einfahren, also über den Transport verdienen wollen. Da wird eine fünf Posten enthaltene Bestellung in vier Paketen verschickt, jedes mit eigener Rechnung, Lieferkosten und bei Jungbestellern mit Nachnahmegebühr.

Da ist es doch schon fairer, eine pauschale Summe pro Bestellung zu verlangen. Dann kann der Disti verpacken und versenden, wie er will, die Kosten sind im Voraus kalkulierbar. Preise von 3,90 bis 18,50 Euro je nach Status sind dabei üblich. Aber ist es auch fair, wenn für die gleiche Lieferung Händler A acht Euro und Händler B elffünfzig zahlen soll?

Denn so wie bei den HEK werden oft auch die Versandkosten für jeden Kunden individuell zurechtgezimmert. Ob jetzt billiger Versand und teurer EK oder umgekehrt, letzten Endes zahlen die Kleinen für die Großen. Kostenlose Zustellung der Waren, die gab es für Normalbesteller real noch nie.

Allein deshalb rentiert sich ein Preisvergleich bei jedem Einkauf und weil Vertrauen in eine gute Lieferantenbeziehung - auch nach vielen Jahren - nicht gerechtfertigt ist. Vielleicht sollte man ihnen sagen, dass wir Bescheid wissen.

Mein Fazit: Transparenz bei den Versandkosten wäre wünschenswert - ist es in der Regel allerdings nicht und auch nicht gewollt.

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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