Trend im LCD-TV-Markt: größere Diagonalen, höhere Qualität

09.07.2007
In Westeuropa wächst die Nachfrage nach großen Bildformaten. Und das Beste für den Handel: die Kunden geben deutlich mehr Geld für neue Fernsehgeräte aus.

Was in Deutschland schon lange die Entwicklung des Fernsehgerätemarkts bestimmt, zeichnet sich nun auch immer klarer in ganz Westeuropa ab: Die Käufer neuer Fernsehgeräte bevorzugen immer größere Bildschirmformate, und ihr Wunsch nach mehr Qualität drückt sich in steigenden Durchschnittspreisen der verkauften Fernseher aus. Dies belegen die jüngsten Marktdaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK), Nürnberg, und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt.

"Wir sehen hierin ein klares Indiz für die außerordentliche Attraktivität der modernen Flachbild-Fernsehgeräte", kommentiert Dr. Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, die Entwicklung. "Größere Bildschirme, höhere Auflösungen und immer leistungsfähigere digitale Bildsignalverarbeitung stehen für ein immer intensiveres Heimkino-Erlebnis. Dass die Kunden dies klar erkannt haben, zeigt ihre Bereitschaft, dafür auch mehr Geld auszugeben."

So stieg der Durchschnittspreis aller in Westeuropa (Basis zehn Länder) verkauften Fernseher um 21 Prozent auf 702 Euro. Gleichzeitig entschieden sich immer mehr Käufer für ein größeres Bildschirmformat. Im Segment der LCD-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale über 37 Zoll erwartet die Branche für 2007 das größte Wachstum. Dazu die Zahlen im Detail: Rund 23 Prozent des Umsatzes mit LCD-Fernsehern entfielen 2006 bereits auf Geräte mit Bildschirmdiagonalen, die bis dahin in den Haushalten nicht zu finden waren. Das Segment über 37 Zoll und mehr erzielte im Weihnachtsgeschäft sogar bereits 30 Prozent des LCD-Umsatzes. Diese Anteile werden 2007 weiter steigen.

Fernsehgeräte in Röhrentechnik spielen in den europäischen Märkten nur noch eine untergeordnete Rolle: Im Jahr 2006 haben die Flachbild-Technologien die Bildröhre endgültig überholt. LCD- und Plasma-Fernseher erzielten mehr als 85 Prozent des Fernsehgeräte-Umsatzes in Westeuropa.

Und erstmals übertrafen die modernen flachen Geräte die Röhrentechnik auch in Stückzahlen: Flachbild-Fernseher wurden rund 16,6 Millionen Mal verkauft, Röhrengeräte nur noch 14,6 Millionen Mal.

Damit ist der Generationswechsel der Fernseh-Technologien aber noch lange nicht abgeschlossen. Denn in den europäischen Haushalten stellen die Röhrenmodelle unter den vorhandenen Fernsehgeräten nach wie vor die große Mehrheit. So gab es Ende 2006 erst in rund 16 Prozent der Haushalte einen Flat-TV. "Der Bedarf an Flachbildfernsehern wird deshalb noch lange anhalten", folgert Dr. Hecker. "Dies gilt insbesondere für die große Anzahl an Zweitgeräten; hier hat der Technologie-Wechsel gerade erst begonnen. Die Nachfrage nach Flachbild-Fernsehgeräten wird in unserer Branche deshalb noch weit über das nächste Jahr hinaus für kräftige Wachstumsimpulse sorgen." (go)

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