Trennung von Händler- und Disti-Dasein nicht so einfach

26.10.2000
Um Verwirrungen zu vermeiden, lagerte der Notebook-Spezialist H-Soft sein Großhandelsgeschäft in eine Tochterfirma aus. Doch bevor Mobilion richtig loslegen konnte, mussten erst einmal Software-Probleme überwunden werden.

Auf der Cebit kündigte der Notebook-Händler H-Soft EDV GmbH die Auslagerung seines Distributionsgeschäftes in die Tochterfirma Mobilion an - und musste dann erst einmal feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, die zwei Geschäftszweige auseinander zu dividieren: "Wir mussten unseren Plan, ab März unser Mobilion-Geschäft zu starten, nach hinten verlegen. Der Grund dafür liegt in der Software-Umstellung", berichtet H-Soft-Geschäftsführer Werner Härle.

Man habe zwar kein komplett neues System eingesetzt, doch dauerte die Aufteilung in die zwei Bereiche einfach länger als die ursprünglich erwarteten acht Wochen. "Dann waren wir Mitte Mai fertig - und der Wirtschaftsprüfer sagte aus formalen steuerrechtlichen Gründen: So nicht", erzählt der Stuttgarter Unternehmer. Deshalb war weiteres Umstricken angesagt, bis Mobilion im Juli richtig an den Start gehen konnte. "Das Umsatzziel von 30 Millionen Mark im ersten Geschäftsjahr der neuen Tochter erreichen wir trotz der Verzögerung", versichert Härle.

Der endgültige Schnitt zwischen den zwei Geschäftsbereichen ist erst vor wenigen Tagen gemacht worden: nämlich mit dem Amtsantritt des neuen Mobilion-Geschäftsführers Thomas Vollmer zum 1. Oktober. "Alles, was von Händlern an Anfragen kommt, wird jetzt automatisch an Mobilion weitergeleitet", versichert der neue Mann an Bord. Vollmer ist ein Überläufer: Zuvor arbeitete er als Key-Account-Manager bei Fujitsu Siemens und betreute fast zwei Jahre lang H-Soft.

Die nächsten Ziele hat sich der neugekürte Mobilion-Chef schon gesetzt: "Zum einen wollen wir personell aufstocken, zum anderen das Produktportfolio auf Bluetooth und die Mobilfunkstandards GPRS/UMTS ausrichten."

Bislang ist der wichtigste Lieferant Toshiba: Eine alte H-Soft-Tradition, schließlich ist der Händler seit 15 Jahren Partner des japanischen Notebook-Herstellers. "In Zukunft wollen wir neben Toshiba auch Fujitsu-Siemens fokussieren", erklärt Vollmer. Auf die Frage, wie sich Mobilion von Konkurrenten wie RFI abheben will, antwortet der Geschäftsführer: "Wie haben als Service-Partner die Servion GmbH im Hintergrund, eine ebenfalls neu gegründete H-Soft-Tochter. Außerdem haben wir hauseigene Produkte wie das Funkmodul ‘Blueprint’ zwecks kabelloser Datenübertragung vom Notebook zum Drucker."

Servion bietet zum einen so genannte "Sorglos-Service-Pakete" für Händler und zum anderen Dienstleistungen für Hersteller an (siehe ComputerPartner 8/00, Seite 14). "Seit August übernehmen wir für Fujitsu Siemens bundesweit die Leihstellungsabwicklung für deren Außendienst und bei Bedarf auch für deren Händler", führt Härle weiter aus. Das gleiche Modell soll demnächst auch mit Tohiba gefahren werden. (via)

www.h-soft.de

www.mobilion.de

www.servion.de R37SL02.dis

Rubrik: Distribution

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Die H-Soft EDV GmbH ist seit 15 Jahren als Notebook-Spezialist im Geschäft, wobei sich der Händler größtenteils ganz auf den Lieferanten Toshiba stützte. 1999 erwirtschafteten die Stuttgarter einen Umsatz von 41 Millionen Mark, dieses Jahr sind 58 Millionen angepeilt. Zu den geplanten Einkünften sollen auch die in diesem Frühjahr gegründeten Tochterfirmen Servion GmbH und Mobilion GmbH beitragen, ersteres ein Service- und letzteres ein Distributionsgeschäft. (via)

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