Tria Software: "Börsengang war die Pflicht, jetzt kommt die Kür"

17.02.2000
Ein Jahr nach der Börsennotierung am Neuen Markt kann die Tria AG ihre Bilanzen sehen lassen: Der Gewinn steigt schneller als der Umsatz - wobei auch dessen Anstieg schon nicht ohne ist.

Wir wollen die E-Commerce-Welle nicht nur mitreiten, sondern auch vorantreiben", erklärt Bernhard Schmid, Member of the Board der Tria AG in München siegesgewiss. Das vergangene Geschäftsjahr dürfte den Mann in seinem Elan nur bestärken: Der Umsatz des Sys- temintegrators wuchs um 45, der Gewinn um 51 Prozent (siehe auch Grafik). "Außerdem haben wir durch den Börsengang nach wie vor ein Kapitalpolster in einer zweistelligen Millionenhöhe", erklärt Schmid weiter, der sich denn auch für die Zukunft gut gerüstet fühlt.

Anleger sind angetan

Das scheinen auch die Anleger zu meinen, denn im Februar stieg der Börsenkurs ungemein an: Bei rund 74 Euro stand der Kurs am neunten Tag dieses Monats - während er das ganze letzte Jahr über, seit der Notierung im Mai, stetig auf dem Level des Emissionspreises von 20 Euro herumdümpelte. Überzeugungsarbeit haben da anscheinend auch die verschiedenen strategischen Beteiligungen geleistet. Aktuellstes Beispiel ist die Intelligram in München, ein Mobile-Web-Service-Provider. 30 Prozent der Firmenanteile hat Tria sich einverleibt, um bei der geplanten Börsennotierung 2001 dabei zu sein.

Ebenfalls zu 30 Prozent beteiligt hat sich Tria an der Interway AG, einem Anbieter von digitalen Marktplätzen, der gleichfalls bald an die Börse gehen will. Gleich ganz und gar übernommen wurde demgegenüber die E-Doc Management GmbH in Weilerwist, Entwickler in den Bereichen Dokumentenarchivierung, -Management und Workflow. Als wichtige Partnerschaft hebt Schmid zudem diejenige mit Precise hervor, Anbieter für Datenbankoptimierung im Bereich E-Commerce/SAP.

Neuen Bereich gegründet

Alle diese Beteiligungen fasst das Unternehmen unter dem Dach des neu gegründeten Geschäftsbereichs Tria I-Products AG zusammen, der zu einem führenden Cor-porate Venture im Internet-/ E-Commerce-Segment ausgebaut werden soll. Dieser Unternehmenszweig soll keinesfalls das bestehende Projektgeschäft ablösen oder schmälern, ganz im Gegenteil: "Unser herkömmliches Geschäft öffnet uns die Pforten bei den Kunden", ist Schmid fest überzeugt. Wachstumsraten von 50 Prozent sollen dort weiter realisiert werden, zumal E-Commerce-/Internet-Projekte bereits 1998 etwa 30 Prozent und 1999 an die 50 Prozent des Geschäfts ausmachten.

Der neue I-Products-Bereich strebe erst mal eine Konsolidierung an. Diese Aussage sollte aber nicht als Ruhesignal aufgefasst werden: Gespräche zu weiteren Beteiligungen und Übernahmen seien gerade voll im Gange. (via)

www.tria.de

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