Überteuerte Angebote

Trittbrettfahrer wollen Abmahnwelle nutzen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Vor einigen Wochen hat das Systemhaus Binary Service, mittlerweile umbenannt in Revolutive Systems, mit Massenabmahnungen wegen fehlenden Facebook-Impressen Schlagzeilen gemacht. Nun versucht ein Unternehmen aus der Schweiz, die Impressumspflicht zu Geld zu machen.
Die Internet-Seite www.facebook-news.ch führt zu einer Seite "im Wartungsmodus" der Infoservice Schweiz AG.
Die Internet-Seite www.facebook-news.ch führt zu einer Seite "im Wartungsmodus" der Infoservice Schweiz AG.

Vor einigen Wochen hat das Systemhaus Binary Service, mittlerweile umbenannt in Revolutive Systems, mit Massenabmahnungen wegen fehlenden Facebook-Impressen Schlagzeilen gemacht. Nun versucht ein Unternehmen aus der Schweiz, die Impressumspflicht zu Geld zu machen.

In einer E-Mail, die ChannelPartner vorliegt, bietet eine "Mareike van de Zandberg" an, ein "rechtsicheres (Stand der Aufragserteilung) Impressum als eigenständige Applikation (HTML-Seite) bei Facebook, auch für die mobile Ansicht beim Iphone" zu erstellen. In dem Schreiben wird auf den aktuellen Fall der durch Binary Service und der Anwaltskanzlei HWK initiierten Abmahnungen verwiesen.

Absender der E-Mail ist info@facebook-news.ch. Laut einer "Whois"-Recherche auf www.nic.ch gehört die Domain www.facebook-news.ch einer Info-Service Schweiz AG in Baar. Eine Absenderadresse oder eine Internetseite zur weiteren Information über das Angebot existiert nicht. Die www.facebook-news.ch führt zu einer Seite "im Wartungsmodus" der Infoservice Schweiz AG.

Für den Impressum- Service, den jeder selbst mit einigen Mausklicks erledigen kann, wollte Frau van de Zandberg immerhin 487 Euro netto einstreichen, das Angebot war allerdings nur bis 15.11.2012 beschränkt. Nun sollen sogar 687 Euro netto fällig werden, also weit über 800 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Dafür will die Dame aber "als Dankeschön" auch fünf Geschenke in Form von 500 Facebook-Freunden, Impressen für Twitter, YouTube und Google+ sowie einen Zugang zu einem unbekannten "Verwaltungsportal" SMC Social Media Control springen lassen.

Die Mail von Mareike van de Zandberg ist nicht die einzige Spam-verdächtige Mail aus dieser Richtung: In einem anderen "Angebot" bietet die Absenderin ein "Facebook Marketing Paket jetzt zum Schnupperpreis" an. Hinter dem "Schnupperpreis" verbirgt sich dann ein vierstelliger Betrag.

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