Trojaner bedrohen Mobiltelefone

23.01.2006
Gleich drei "Trojanische Pferde" könnten Schaden an Mobiltelefonen anrichten, warnen Anti-Virus-Hersteller. Der schädigende Code verbreitet sich via Bluetooth oder MMS

Gleich drei "Trojanische Pferde" könnten Schaden an Mobiltelefonen anrichten, warnen Anti-Virus-Hersteller. Der schädigende Code verbreitet sich via Bluetooth oder MMS (Multimeda Message), es greift Handys mit Symbian-Betriebssystem an. Bisher sind allerdings noch keien Mobiltelefone davon betroffen, berichtet Symantec.

Das "Bootton.E" genannte Trojanische Pferd ist das gefährlichste der Troika. Es ist von F-Secure und Symantec entdeckt worden. Botton E. führt einen Neustart des Mobiltelefons durch und hinterlässt dabei fehlerhafte Systemkomponenten, die das Gerät unbrauchbar machen.

Der "Pbstealer.D" genannte Trojaner sendet die gespeicherten Adressen, Kalendereinträge und die komplette Aufgabenliste des verseuchten Smartphones an jeden User in Bluetooth-Reichweite (je nach Gerät bis zu 100 Meter, üblicherweise bis 10 Meter). Das dritte Trojanische Pfertd, Sendtool.A, sendet Schadprogramme wie Pbstealer an andere Mobilgeräte.

Sowohl Symantec als auch F-Secure geben zu, dass diese Trojaner sich kaum verbreiten können: "Dazu sind sich zu unflexibel", sagt Ollie Whitehause, Virologe bei Symantec. Im Gegensatz zu Computerwürmern können sich die oben erwähnten Trojaner nicht ohne Wissen und aktive Mitarbeit der betroffenen Anwender verbreiten.

Noch sind also keine Mobiltelefone von den Trojanern befallen worden, aber bestimmte Personen arbeiten bereit daran, dies glaubt Anton Von Trover, Marketing Manager bei F-Secure.

Deswegen benötigen Mobiltelefone noch keine spezifische Antiviren-Software, meint David Wood, Forschungsleiter bei Symbian Ltd. Ebenso wenig besteht die Notwendigkeit für eine "Handy-Firewall". Dennoch: Mit der sich abzeichnenden steigenden Gefahr auch für mobile Plattformen sollten sich Unternehmen allerdings darauf vorbereiten, warnt Rob Bamforth, Analyst bei Quocirca Ltd.

Der Marktforscher empfiehlt Systemadministratoren, eine unternehmensweite Richtlinie für die Nutzung der mobilen Infrastruktur festzulegen. Zwar müsste diese heute noch keine Antivirus-Software enthalten, aber man sollte sich dieser Gefahr stets bewusst sein. Bisher kamen Warnungen vor Viren auf mobilen Geräten ausschließlich von den Software-Herstellern, kein Nutzer hat sich je über derartige Angriffe beklagt. (rw)

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