Trotz Insolvenz: Elmeg-Chef verspricht bessere Margen

28.08.2003
Trotz laufender Insolvenz zeigt sich Elmeg-Chef Wolfgang Harderich recht optimistisch: Die Finanzen sind vorerst gesichert, eine Roadshow und neue Produkte geplant. Und die Treue der Fachhandelspartner soll belohnt werden.

Vier Wochen nachdem der Peiner Telekommunikationsspezialist El-meg GmbH beim Amtsgericht Gifhorn Insolvenz beantragt hat, meldet sich Geschäftsführer Wolfgang Harderich erstmals wieder zu Wort. In einem Schreiben an die Fachhandelspartner nimmt der Manager ausführlich Stellung zur aktuellen Situation, der Sicherung von Lieferfähigkeit und Partnerbetreuung sowie zu den Zukunftsplänen des Unternehmens.

Man habe in Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter die Zwischenfinanzierung für den Einkauf von Material und Betriebsmitteln sowie die Vorfinanzierung der Insolvenzgelder sicherstellen können, schreibt Harderich. "Elmeg ist es daher gelungen, ohne merkliche Einschränkungen für den Fachhandel lieferfähig zu bleiben und unverändert aktiv am Markt zu agieren." Mit anderen Worten: Die Händler bekommen ihre Ware noch, die Mitarbeiter ihr Gehalt.

Um auch in der aktuellen Lage eine reibungslose Abwicklung von Gewährleistungsansprüchen garantieren zu können, habe man mit den Distributoren besondere Gewährleistungsregelungen getroffen, so Harderich weiter. Für die Partner ändere sich nichts: Der Hotline-Support stehe weiterhin zur Verfügung, ebenso der PreSales-Service, der von einer "ungeschmälerten" Außendienstmannschaft betreut werde. Bei den laufenden Entwicklungsprojekten werde es ebenfalls zu keinerlei Leistungseinschränkungen kommen, verspricht Harderich.

Offenbar sieht auch der Insolvenzverwalter noch ausreichend Substanz für eine Zukunft des angeschlagenen Unternehmens, denn laut Harderich sei sein Ziel nicht die Abwicklung, sondern der Erhalt der Firma. Man plane, die alte Elmeg GmbH in eine "leistungsfähige Nachfolgegesellschaft mit dem Schwerpunkt Fachhandel" zu überführen, so der Manager. Die befinde sich bereits im Aufbau und mache "große Fortschritte".

Ein kleiner Sprung nach vorne soll die für den Spätsommer geplante Roadshow sein. Dort will Elmeg den Fachhandelspartnern Neuerungen seiner ICT-Familie vorstellen, darunter das Highend-Systemtelefon "CS410" und das Multicell-System "DECT400".

Harderich gibt sich optimistisch und will die Treue der Partner belohnen: "Als einen ersten wichtigen Beitrag dazu sind wir bemüht, dem Fachhandel noch bessere Margen zu ermöglichen und damit ein noch besseres Geschäft mit unseren Produkten zu generieren." Wie man das angesichts der aktuellen Finanzlage zu bewerkstelligen gedenkt, will er allerdings erst auf dem traditionellen Herbst-Event von Elmeg verraten.

www.elmeg.de

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Sein Optimismus in Ehren, aber der Elmeg-Chef lehnt sich ein wenig zu weit aus dem Fenster. Die Ankündigung einer Roadshow und neuer Produkte zeigt zwar, dass es offenbar weitergehen wird, doch ein paar konkretere Statements zur Nachfolgegesellschaft und künftigen Positionierung des Unternehmens hätten sicherlich nicht geschadet. (mf)

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