Tulip will vom vierten in den fünften Gang schalten

21.03.1997
HANNOVER: Mit einem neuen Deutschland-Geschäftsführer könnte bei Tulip wieder Leben in die Bude kommen, hofften viele Geschäftspartner des Unternehmens. Doch Manfred Tigges plant keine großen Sprünge.Wir sind keine Big Player im Markt", gibt Manfred Tigges zu, seit ganz kurzer Zeit im Amt als Tulip-Geschäftsführer Deutschland. Doch das habe auch seine Vorteile: Man könne flexibler agieren als so mancher Branchenkoloß, der erst seine ganze Logistik und Bürokratie auf neue Entwicklungen umbiegen müsse.

HANNOVER: Mit einem neuen Deutschland-Geschäftsführer könnte bei Tulip wieder Leben in die Bude kommen, hofften viele Geschäftspartner des Unternehmens. Doch Manfred Tigges plant keine großen Sprünge.Wir sind keine Big Player im Markt", gibt Manfred Tigges zu, seit ganz kurzer Zeit im Amt als Tulip-Geschäftsführer Deutschland. Doch das habe auch seine Vorteile: Man könne flexibler agieren als so mancher Branchenkoloß, der erst seine ganze Logistik und Bürokratie auf neue Entwicklungen umbiegen müsse.

In Deutschland arbeitet Tulip mit rund 150 Vertriebspartnern zusammen, vorrangig mit Distributoren und Systemhäusern. Da das Unternehmen hierzulande lange Zeit ohne Mann an der Spitze agierte, seien einige Abläufe innerhalb der Firma "mit der Zeit natürlich sehr statisch" geworden, wie Tigges erfahren mußte. Für neue strategische Ausrichtungen habe es eben keinen Ansprechpartner gegeben, deswegen blieb eben alles beim alten. Er wolle sich zunächst einmal den internen Unternehmensfragen widmen und dann die Partnerausrichtung weiter vorantreiben. Das heißt in der Praxis: Durch die neuen Server-Systeme des Unternehmens sucht er neue Fachhändler, die zum einen ein gutes Fundament im Netzwerkumfeld haben und in der Lage sind, beim Kunden auch den Vor-Ort-Service zu übernehmen. "Wir planen eher eine Autorisierung, die auf Zielmärkte beschränkt ist, nicht auf Postleitzahlen."

Er verfüge zudem über genug Spielgeld, um für seine Vertriebspartner demnächst ein neues Marketing-Paket zu schnüren. Allerdings ist wohl erst einmal nur mit Marketing-Päckchen zu rechnen: "Wir wollen kein Riesenpaket ankündigen, bei dem dann die Power fehlt, das Versprochene auch richtig durchzuziehen", erklärt Tigges.

So seien gemeinsame Werbeaktionen geplant, regional mit dem jeweiligen Partner zusammen. "Breite Tele-Werbung für unsere Server - das hätte doch keinen Sinn", findet er.

Was Umsatzvorgaben, Marktplazierung und strategische Ausrichtung der deutschen Niederlassung des niederländischen Herstellers angeht, bittet Tigges noch um Geduld. Aber auf die Frage nach seiner Einschätzung eines anderen europäischen Herstellers hin hat er eine prompte Antwort parat: "Die Adressen von Olivetti haben wir schon eingespeichert!" (du)

Zur Startseite