TV in Deutschland: Fast jeder zweite empfängt digital

12.09.2007
Die einen wurden durch die Abschaltung des analogen Antennenempfang dazu gezwungen, andere stiegen freiwillig um: 45 Prozent der deutschen Haushalte sehen heute Digital-TV.

Die Umstellung vom analogen auf digitalen Fernseh-Empfang kommt voran. "Die Programmvielfalt ist größer, die Bildqualität besser und die Empfangsgeräte werden immer günstiger", nennt Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer die Gründe für die Entwicklung. Insgesamt rund 17,9 Millionen deutscher Haushalte schauen heute digital Fernsehen - das sind gut 45 Prozent. 21,8 Millionen Haushalte empfangen ein analoges TV-Signal. Dies ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) im Vorfeld der IFA.

Führend bei der Digitalisierung ist der Satellitenbereich: 10,3 Millionen Haushalte empfangen via Satellit digital. Hier benötigt der Nutzer eine so genannte Set-Top-Box als Empfänger. Aber auch knapp sechs Millionen Kabelhaushalte empfangen bereits digital und haben damit Zugang zu einem umfangreichen Programmangebot. Dagegen ist die Zahl der Digital-Haushalte, die terrestrisch empfangen - also über Fernsehsender auf der Erde - mit 1,5 Millionen eher bescheiden. Dies entspricht gerade einmal acht Prozent der Haushalte mit digitalem Empfang.

Allerdings ist der prozentuale Anteil der Digital-Haushalte innerhalb der Terrestrik mit 77 Prozent vergleichsweise hoch. Der Grund: In fast allen Ballungsgebieten wurden die analogen Fernsehsender abgeschaltet. Knapp 100.000 Haushalte empfangen Fernsehen bereits über das Internet (IP-TV). Dank der so genannten Rückkanalfähigkeit können diese Zuschauer interaktive Zusatzdienste und On-Demand-Angebote besonders einfach nutzen.

"Die digitale Übertragung nutzt die oft begrenzten Übertragungskapazitäten viel effizienter als analoges Fernsehen. Die Verbreitungskosten für die Sender sinken, die Zuschauer können mehr Programme empfangen", sagt Scheer und ergänzt: "Hochauflösendes Fernsehen wird durch die Digitalisierung überhaupt erst möglich." (go)

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