TV oder Web? Der Kampf geht weiter

02.09.2005
Nicht erst seit der heute beginnenden Internationalen Funkausstellung tobt der Kampf ums Wohnzimmer. Das Internet - und somit auch der PC - will die Vormachtstellung des Fernsehers in der guten Stube an sich reißen.

Doch trotz galoppierender Digitalisierung des Home-Entertainments werden die meisten Bundesbürger auch in zehn Jahren die TV-Kanäle noch per Satellit oder Kabel beziehen und nicht etwa über das Internet.

Zu diesem Schluss kam die "Agenda 2015", eine aktuelle Studie des Eco Verband der deutschen Internetwirtschaft, die am Mittwoch vor der IFA in Berlin präsentiert wurde.

Aber ganz so sicher ist die Alleinstellung des Fernsehers nicht mehr. Nach Ansicht von 52 Prozent der befragten Experten wird das heutige Fernsehgerät in den kommenden Jahren in vielen Haushalten von einer Multimedia Home Plattform (MHP) mit Internetzugang abgelöst werden.

Ein knappes Viertel (24 Prozent) ist überzeugt, dass der PC mit Internetanschluss im Jahr 2015 das wichtigste Empfangsgerät fürs Fernsehprogramm sein wird. Nur jeder Fünfte räumt dem Handy-TV gewisse Verbreitungschancen ein, etwa für Nachrichten und Sportübertragungen.

Trotz der immer noch steigenden Verbreitung des Internets bleibt also das Fernsehen größtenteils verschont. Andere Medien haben es da schon sehr viel schwerer, so die Aussage der Eco-Studie. Bis 2015 werden nicht nur Downloads von Musik Standard sein, auch die Filmindustrie wird sich umstellen müssen. 81 Prozent der Fachleute sind sich sicher, dass sich die Verbraucher in zehn Jahren sowohl Musik- als auch Filmtitel überwiegend über das Internet ins Haus holen werden. 90 Prozent meinen sogar, dass der Ladenverkauf von CDs und DVDs soll bis dahin weitgehend verschwunden sein wird. (go)

Zur Startseite