Twitter-Zensur

Tweets sollen künftig länderabhängig gefiltert werden

30.01.2012
Der Online-Kurznachrichtendienst Twitter will künftig Inhalte in bestimmten Ländern mit entsprechenden Filtern blockieren.
Der Eintrag "Tweets müssen weiter fließen" im Twitter-Blog zum Vorhaben.
Der Eintrag "Tweets müssen weiter fließen" im Twitter-Blog zum Vorhaben.

Der Online-Kurznachrichtendienst Twitter will künftig Inhalte in bestimmten Ländern mit entsprechenden Filtern blockieren und hat damit eine Debatte um "Zensur" losgetreten. Bislang sei es nur möglich gewesen, einzelne Einträge ("Tweets") komplett zu löschen, so dass sie weltweit nicht mehr zur Verfügung stehen, teilte Twitter in einem Blogeintrag mit. Nun könnten einzelne Nachrichten jeweils nur in einem bestimmten Land blockiert werden, weltweit aber verfügbar bleiben. So wolle der Dienst gesetzlichen Regeln in den jeweiligen Ländern entsprechen. Als Beispiel führt Twitter etwa Deutschland und Frankreich an, wo anders als in vielen anderen Ländern "Pro-Nazi"-Inhalte verboten seien.

Nahezu jedes Land halte die Meinungsfreiheit als schützenswertes Gut sehr hoch, argumentiert der Kurznachrichtendienst. Mit dem internationalen Wachstum sei Twitter inzwischen aber in Ländern verfügbar, die auch ganz verschiedene Vorstellungen von Meinungsfreiheit hätten. Sollte ein Tweet künftig geblockt werden, sei er aber in anderen Ländern weiterhin verfügbar. Der Nachrichtenschreiber werde zudem darüber informiert. Bislang seien aber noch keine Tweets zurückgehalten worden. (dpa/kv)

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