Das Peripherie-Label Typhoon schein kein Glück zu bringen: Nun ist schon die dritte Eigentümerfirma insolvent. Zuletzt vertrieb PC live aus dem niedersächsischen Vechelde Mäuse, Tastaturen und andere Zubehörartikel unter dem Namen Typhoon. PC live-Geschäftsführer Marco Basse musste nun Ende letzten Jahres beim Braunschweiger Amtsgericht Insolvenz anmelden.
Noch ist kein neuer Interessent für die Mäuse-Marke in Sicht, wie Rechtanwalt Günther Hahn, Mitarbeiter des Insolvenzverwalters Torsten Gutmann gegenüber ChannelPartner bestätigt. PC live ist mittlerweile abgewickelt, die Mitarbeiter entlassen. Zwar ist die Webseite von PC live noch erreichbar, doch die Distributions- sowie die Typhoon-Seiten laufen ins Leere. Angeblich wurde dem zuständigen Produktmanager Albert Janzer, der Typhoon schon beim Saarbrücker Peripheriespezialisten Anubis betreute, bereits vor drei Monaten gekündigt.
Laut dem Online-Portal der Braunschweiger Zeitung "Newsclick.de" wollen Marco Basses ehemalige Mitarbeiter Peter Schliestedt und Roland Walper den Systemhaus-Zweig weiterführen. Auf dem Impressum der noch erreichbaren PC live-Seiten sind allerdings noch Marco Basse und Jens Prüße als Geschäftsführer genannt.
Odyssee einer Marke
Typhoon hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich: Ursprünglich als Marke der Anubis hatte sich Typhoon als B-Brand sowohl im Fachhandels- als auch im Retail- und Food Channel etabliert. Durch Bilanzfälschungen des damaligen Geschäftsführers Michael F. geriet das Unternehmen in finanzielle Schieflage und musste schließlich Insolvenz anmelden. Michael F. wurde mittlerweile wegen erneuter Straftaten zu über fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Typhoon wurde dann von Distributor COS aus der Insolvenzmasse gekauft. Streit gab es allerdings mit der Verwertungsgesellschaft Orleando, die dabei ein Wörtchen mitzureden hatte. Als COS ebenfalls den Gang zum Insolvenzgericht antreten musste, wurde auch das Label Typhoon zu Geld gemacht. Damals hüllt sich PC live in Schweigen, wie viel man dafür hinblättern musste.
Brancheninsider vermuten, dass die Verantwortlichen bei PC live nicht die notwendige Erfahrung in Zusammenarbeit mit den Importeuren aus Fernost hatten. Zudem habe man am alten Produktportfolio festgehalten und Trends wie iPhone- und iPad-Zubehör verschlafen. (kv/awe)