Wenn vom LCD-Panel-Markt die Rede ist, sind meist Größen ab 10 Zoll gemeint. Davon wurden im ersten Quartal 2008 laut WitsView rund 1,03,7 Millionen Stück verkauft. Auf Jahresbasis entspricht das einem Absatzplus von 41,5 Prozent, auf Quartalsbasis ist der Markt saisonal leicht eingebrochen, war aber stärker als gewöhnlich in den ersten drei Monaten eines Jahres.
Besonders IT-Panels haben den Markt über das erste Quartal gerettet. Im Jahresvergleich hatten zwar TV-Panels mit 65,5 Prozent die höchsten Wachstumsraten zu verzeichnen, im Quartalsvergleich ist der Absatz jedoch um fast zehn Prozent zurückgegangen.
Monitor-Panels legten dagegen im Quartalsvergleich um 1,4 Prozent auf 48,9 Millionen Stück zu, Notebook-Panels um 1,2 Prozent auf knapp 31,4 Millionen Stück. Der Anteil von IT-Panels ist von 75 auf über 77 Prozent gestiegen.
Der Durchschnittspreis ist im ersten Quartal 2008 gegenüber den letzten drei Monaten des Vorjahres um 8,2 Prozent auf 188 Dollar gefallen. Der Quadratmeterpreis ist dagegen etwas moderater um 4,9 Prozent auf 1.186 Dollar gesunken. Grund dafür sind die sich stabilisierenden Preise im Segment unter 40 Zoll.
Die Top 3, Samsung, LG Display und AU Optronics (AUO aus Taiwan), kamen zusammen auf einen Weltmarktanteil von 63 Prozent. Im TV- und Monitor-Segment hat sich AUO an die Spitze gebracht, im Notebook-Segment ist LG Display vorn, über alle Anwendungen aber Samsung.
Im ersten Quartal zeichnete sich laut WitsViews Analaysten eine gestiegene Nachfrage nach 9:3-Panels ab. Nachdem die Abnehmer zwischen Ende 2007 und Februar 2008 weitgehend ihre Lager bereinigt haben, bewegen sich IT-Panels auf einem gesunden Level und werden den Analysten aus Taiwan zufolge im zweiten Quartal sowohl an Stückzahlen als auch auf der Preisfront deutliche Zuwächse verzeichnen.
Angekündigte Preissenkungen der führenden Markenhersteller werden laut WitsView auch zu einer steigenden Nachfrage nach TV-Panels führen. Die Olympischen Sommerspiele 2008 und die üblichen Bonuszahlungen in China (und Taiwan) Anfang Mai sollen ebenfalls dazu beitragen.
Der erwartete Absatz von TV-Panels im Reich der Mitte hat durch verheerende Schneestürme etwas gelitten. In den USA hat die Finanzkrise den Panel- und TV-Herstellern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt XXL kaufen die Nordamerikaner mittlerweile auch lieber 32- und 37-Zoll-Fernseher.
Sharp hat schon darauf reagiert und in seinem 8G-Werk die Schleusen für die Produktion von 32-Zoll-Panels geöffnet. Ausgelegt ist die Fabrik eigentlich für Panels mit Bilddiagonalen ab 46 Zoll. (kh)