Die getestete Kombination besteht aus den drei auch einzeln erhältlichen Komponenten "Ellipse", "Profile" und "Hook Switch". Herzstück der drahtlosen Lösung ist die Basis-station Ellipse, die mit der vom schnurlosen Telefon bekannten DECT-Technologie arbeitet. Anstatt des Hörers wird die Ellipse an das vorhandene Telefon angeschlossen, der Hörer seinerseits an den Ausgang der Basisstation. Diese leitet die Sprachsignale an das eigentliche Headset weiter beziehungsweise empfängt sie von ihm. Die Anrufannahme per Hörer bleibt weiterhin möglich.
Bis zu 150 Meter soll die Reichweite der Basisstation betragen, je nach Dicke der Mauern oder Beschaffenheit der Etagendecken kann auch schon nach 40 Metern Schluss sein. Wird der Übertragungsbereich verlassen, macht sich die Ellipse alle zehn Sekunden per Piepton im Kopfhörer bemerkbar.
Mitsamt dem Netzteilanschluss verlassen somit drei Kabel die Basisstation auf der Unterseite. So ansprechend das futuristische Design der Ellipse auch sein mag, das Kabelgewirr aus Hörer, Festtelefon und Netzteil macht alles wieder hinfällig und die Basis zu einer wackligen Angelegenheit.
Kristallklarer Klang - ergonomisches Headset
Als Kopfhörer kam im ComputerPartner-Test der "Profile" zum Einsatz. Neben dem monoauralen Überkopfbügel - ein angenehm gepolsterter Einohrkopfhörer - finden sich auch ein Ohrbügel sowie ein Ohrreif im Set. Des Weiteren liegt eine beschriftbare Hörertasche aus weichem Stoff bei. Alle Bestandteile haben hervorragende Trageeigenschaften und sind selbst bei längerem Gebrauch keine Last.
Die Übertragungsqualität ist vom Feinsten. Richtig eingestellt, ist kein Unterschied zwischen dem Telefonieren am Apparat und dem mit einem Headset zu bemerken. Dafür gibt es zum einen die achtstufige Anpassung an das vorhandene Telefon und zum anderen eine getrennte und ebenfalls in acht Schritten einstellbare Lautstärkeregelung für das Mikrofon. Für laute Umgebungen lässt sich das Profile-Headset mit so genannten NC- beziehungsweise UNC-Mikrofonen ausstatten, welche die Hintergrundgeräusche stark oder extrem stark unterdrücken. Die gute Setup-Anleitung in dem an-sonsten mit zehn Spra- chen, Querverweisen und umständlicher Beschriftung gewöhnungsbedürf- tigen Bedienungsheft hilft hierbei Schritt für Schritt.
Einmal eingestellt, braucht sich der Anwender nur noch um den Wahlschalter für Handapparat und Headset sowie geladene Akkus zu kümmern. Die leichte Nickel-Metallhydrid-Energiezelle hält bei voller Ladung bis zu zwölf Stunden Sprechbetrieb durch und ist in drei Stunden wieder betriebsbereit. Ein optionaler zweiter Akku kann gleichzeitig am Basis-Set aufgeladen werden.
Mit Akku wiegt der Profile 100 Gramm und ist per Clip einfach und sicher an der Kleidung anzubringen. Falls dies nicht gewünscht wird, kann eine Umhängekordel geordert werden. Am Mobilteil befinden sich ein Lautstärkeregler, eine Betriebs-LED und ein Stummschalter.
Langer Arm zum Telefon
Zur Gesprächsannahme muss - auch wenn man ein Headset benutzt - der Telefonhörer abgenommen werden. Solange man sich in Schreibtischnähe aufhält, stellt dies kein Problem dar. In einem anderen Zimmer oder im Lager ist das schon schwieriger. Für diese Situationen ist der Hook Switch, die dritte getestete Komponente, gedacht.
Und das geht so: Über ein eingebautes Mikro wird das Klingelsignal aufgenommen und via Ellipse an das Headset weitergeleitet. Der Anwender kann nun durch eine Taste am Kopfhörer den zwischen Auflageschale und Telefonhörer angebrachten Hook Switch bedienen und den Hörer ferngesteuert abnehmen. Dabei wird auf Signal des Mobilteils eine motorisch betriebene Folie aktiviert, welche den Hörer so weit anhebt, bis das Gespräch angenommen ist. Im Lieferumfang enthaltene, verschieden lange Folien sorgen dabei für die richtige Höhe. Die Energie dafür wird von der Basisstation abgezweigt.
Der Hook Switch wird mittels Klebepads befestigt, wenn das Telefongehäuse dies zulässt. Bei extrem schräg gestellten Telefonen oder Designermodellen kann die Anbringung scheitern, weil entweder der Hörer abrutscht oder kei-ne entsprechende Anbringmöglichkeit vorhanden ist. Ein zusätzliches externes Mikrofon ist dem Lieferumfang beigelegt, falls die Tonquelle zu weit vom Hook Switch entfernt sein sollte oder sich weitere Telefone in der Nähe befinden sollten.
Beim Einschalten sucht sich die Ellipse automatisch einen freien Kanal. Bis zu 120 Kanäle stehen zur Verfügung, was den Einsatz auch im Großraumbüro unproblematisch macht. Die Sendeleistung beträgt maximal 250 Milliwatt im Frequenzbereich von 1,88 bis 1,9 Gigahertz. Damit liegt sie weit unter der Strahlungsleistung ei-nes Handys, die immerhin bis zu zwei Watt betragen darf. Deshalb dürften auch bei empfindlichen Personen keine Probleme durch Elektrosmog auftreten.
Störungen durch andere Bürogeräte waren im Test nicht feststellbar. Auch sonst gab es während des Testbetriebs keine Probleme, jedoch sollten sich Anwender im Büroalltag aufgrund der leichten Verstellbarkeit der Ellipse-Einstellungen die optimalen individuellen Werte aufnotieren. (kew)
<b>Kurzgefasst</b>
Zu den bestechenden Eigenschaften der getesteten drahtlosen Kommunikationslösung von GN Nordkom gehören die Qualität der Übertragung und die Akkulaufzeit. Und auch sonst wusste das Ensemble, bestehend aus der Basisstation Ellipse, dem Kopfhörer Profile und der Abnehmvorrichtung Hook Switch, zu gefallen. Mit der Zielgruppe professionelle Telefonarbeitsplätze und Vieltelefonierer bietet sich dem Fachhandel, insbesondere Systemhäusern, ein margenträchtiges Potenzial. Der Preis ist für die gebotene Technik akzeptabel, an Design und Handbuch sollten Verbesserungen vorgenommen werden. Die Lösung ist ComputerPartner die Note Zwei wert.
Anbieter:
GN Nordkom GmbH
Traberhofstr. 12
83026 Rosenheim
Tel.: 0 80 31/26 51-0
Fax: 0 80 31/6 98 95
E-Mail: info@gnnordkom.de
www.gnnordkom.de
Preis:
Ellipse: 530 Euro
Profile: 180 Euro
Hook Switch: 66 Euro
Wertung:
Gerät/Software: 2
Handbuch: 3
Lieferumfang: 1
Ease-of-Use: 2-3
Händler-Support: 2
CP-TIPP: 2
(Bewertung nach Schulnoten)