ÜBERBLICK/Unternehmen - 11.30 Uhr-Fassung

01.07.2010
Rohwedder wird zerschlagen

Rohwedder wird zerschlagen

Nach dem überraschenden Rückzug des Kaufinteressenten ATS wird der insolvente Automatisierungsspezialist Rohwedder zerschlagen. Der Gläubiger-Ausschuss habe die Weichen für ein Auffangszenario des Unternehmens gestellt, teilte Rohwedder am Donnerstag mit. Alle Standorte würden erhalten bleiben. Die Standorte Bermatingen und Bruchsal sollen nun an den Autozulieferer ELWEMA in Ellwangen gehen. Für Radolfzell habe sich eine schweizerische Maschinenbaufirma - ASIC Robotics - mit ihrem Erwerberkonzept durchgesetzt. Auch für das Geschäft der MIMOT - ansässig in Lörrach - sei eine einvernehmliche Lösung gefunden worden. Hier wird das Management unter der Leitung von Jürgen Philipp einen Management-Buyout durchführen.

Mittelstandsbank IKB beendet 2009/10 mit 974 Mio EUR Verlust

Hohe Wertkorrekturen auf eigene Verbindlichkeiten und ein deutlich rückläufiger Zinsüberschuss haben der IKB Deutsche Industriebank AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 einen Verlust nahe der Milliardengrenze eingetragen. Die Düsseldorfer Bank, die Mitte 2007 als erste deutsche Bank in den Strudel der US-Immobilienkrise geraten war, wies per Ende März nach Steuern einen Fehlbetrag von 974 Mio EUR aus. Ein Jahr zuvor war ein Minus von 580 Mio EUR verbucht worden. Allerdings schlug seinerzeit ein Steuerertrag von 422 Mio EUR zu Buche, während für das abgelaufene Jahr in geringem Maße Steuern gezahlt wurden. Belastet wurde das Ergebnis von Bewertungsverlusten auf eigene Verbindlichkeiten in Höhe von 859 Mio EUR. Bewertungsgewinne auf Anlagen konnten dies nur partiell ausgleichen, so dass das Fair-Value-Ergebnis mit minus 599 (Vorjahr: minus 162) Mio EUR massiv schlechter ausfiel als im Vorjahr.

Kartellamt sieht keine schnelle Ausweitung der Prüfung im Einzelhandel

Das Bundeskartellamt hat die Darstellung im "Handelsblatt" zurückgewiesen, wonach die Prüfung angeblicher Preisabsprachen im Einzelhandel bald auf weitere Produktgruppen ausgeweitet werden soll. Es sei noch nichts entschieden, und es sei auch nicht unmittelbar eine Ausweitung der Untersuchungen geplant, sagte Pressesprecher Kay Weidner Dow Jones Newswires. Er könne lediglich interne Überlegungen bestätigen, die Prüfung unter Umständen auf weitere Produktgruppen auszuweiten. Der Versand von Fragebögen an weitere Unternehmen oder die Einforderung von Stellungnahmen stünden - anders als vom "Handelsblatt" behauptet - nicht kurz bevor.

Handelsbranche droht hohe Kartellstrafe - Handelsblatt

In der kommenden Woche will das Bonner Kartellamt laut einem Pressebericht Fragebögen an Einzelhandelsunternehmen schicken, um anschließend ein Kartellverfahren anzustrengen. Entsprechende Pläne habe eine Vertreterin der Behörde bei einer Arbeitssitzung mit Fachanwälten vorgetragen, berichtetet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung. Basis für den Verdacht sind Computerdaten, die im Januar im Verlauf von Razzien bei Handels- und Lieferantenfirmen beschlagnahmt worden waren. Ein Bonner Behördensprecher bestätigte der Zeitung, dass es solche "Überlegungen" gebe, zum Zeitrahmen wollte er sich nicht äußern. "Wir konzentrieren uns in diesem Verfahren auf klare Kartellrechtsverstöße und nicht auf sogenannte Graubereiche", sagte dazu Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Es gebe eine "breit angelegte Strategie des Dialogs mit der Branche".

Evotec startet klinische Phase-II-Studie mit EVT 101

Der Biotechnologiekonzern Evotec startet im Rahmen der Kooperation mit der schweizerischen Roche eine klinischen Phase-II-Studie mit "EVT 101" in der Indikation der "behandlungsresistenten Depression". Ziel der in den USA durchgeführten Studie sei, die Sicherheit und Verträglichkeit sowie Wirksamkeit von EVT 101 zu untersuchen, teilte das TecDAX-Unternehmen mit. Etwa 100 Patienten mit behandlungsresistenter Depression würden an dieser Studie teilnehmen. Bis zu 30% der Betroffenen, die unter Depressionen leiden, sprechen laut Evotec auf keine herkömmlichen Medikamente an. NMDA-Rezeptor-Antagonisten würden einen alternativen Behandlungsansatz darstellen und hätten das Potenzial, die Depression bei Patienten, die eine Resistenz gegenüber konventionellen Antidepressiva gezeigt haben, zu lindern. Die Hamburger Evotec AG und die Roche Holding AG hatten eine Allianz über die klinische Phase-II-Entwicklung von EVT 101 geschmiedet.

Samsung erhöht Absatzziel für Flachbildfernseher auf 50 Mio Einheiten

Samsung Electronics hat seine Schätzungen für den Absatz von Flachbildfernsehern deutlich angehoben. Der südkoreanische Marktführer rechnet im laufenden Jahr mit 50 Mio verkauften Geräten weltweit, wie der für den Bereich zuständige Manager B.K. Yoon am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz sagte. Bislang war der Elektronikkonzern von 39 Mio Flachbildschirmfernsehern ausgegangen. Zum Vergleich: Sony hat sich für das Geschäftsjahr 2010/11 einen Absatz von 25 Mio LCD-Fernsehern vorgenommen.

DJG/cbr

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