Risikomanagement

Überteuerter Versicherungsschutz

13.05.2008
Kleinere Unternehmen und der Mittelständler zahlen oft zu viel für ihre Versicherungen. Die Einsparungspotentiale liegen hier vor allem in den hohen Provisionen der Berater.

Optimales Risikomanagement kann oft einiges kosten. Doch nicht immer ist der hohe Preis für den Versicherungsschutz angemessen. Durch die Provisionen der Berater werden die Kosten meist stark in die Höhe getrieben, ohne dass der Kunde durch die Qualität der Beratung profitiert.

Gerade im Unternehmenssektor liegen im Bereich des Risikomanagements Rationalisierungsreserven verborgen. Laut einer Schätzung des Bundesverbands der Versicherungsberater (BVVB) können die Unternehmen, branchenunabhängig, im Durchschnitt 30 Prozent der Kosten einsparen. Ihr Versicherungsschutz würde sich dabei nicht verschlechtern.

Die Gründe für die ungenutzten Einsparungspotentiale liegen im Provisionssystem der Versicherungsbranche selbst: Die Versicherungsnehmer werden meist nicht über die Höhe der Provision informiert, wodurch sie deutliche Nachteile haben.

Die Gefahr bei der Beratung durch einen provisionsabhängigen Versicherungsvertreter liegt darin, dass er ein starkes Eigeninteresse am Vertragsabschluss hat. Dies kann sich negativ auf die Qualität der Beratung und damit auch des Versicherungsschutzes auswirken.

Das Informationsdefizit des Versicherungsnehmers hemmt zudem den Wettbewerb. Der Kunde hat keine Möglichkeit die Versicherungsprodukte untereinander zu vergleichen. An sich ist die Informationspflicht im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) geregelt. Jedoch ist die Pflicht der Versicherer, die Preisinformationen offen zu legen, hauptsächlich auf Versicherungen für Privatpersonen beschränkt.

Anders ist es bei der betrieblichen Altersversorgung: hier wird oft nur der Arbeitgeber informiert. Dadurch trägt der Arbeitgeber ein großes Haftungsrisiko, da er im Rahmen der arbeitgeberrechtlichen Fürsorgepflicht zur Weitergabe der Informationen verpflichtet ist. (ir)

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