Überzüchtet Arbeitsplätze

28.10.1999

MÜNCHEN: Daß man für Office-Anwendungen keinen Pentium-III-600-MHz-Rechner benötigt, steht außer Frage. Auch für die meisten anderen Anwendungen reichen heutige Prozessoren schon lange aus. Trotzdem setzten die Chip-Hersteller AMD und Intel auf immer mehr CPU-Leistung. Einzig die Spielefreaks brauchen so hohe Taktraten. Selbst Intel-Boss Craig Barret räumte anläßlich einer Veranstaltung der Gartner Group ein, daß 95 Prozent der Firmenanwender die Leistung der neuen Pentium-III-Prozessoren nicht benötigen. In den übrigen fünf Prozent könne man aber von so viel Leistung profitieren, etwa beim Einsatz von grafikintensiven Internet-Anwendungen. Noch fahren die Chip-Produzenten mit dieser Strategie auf der Erfolgsstraße. Viele Unternehmen kaufen zwar keine neuen Rechner, nur weil eine schnellere Prozessorgeneration auf den Markt gekommen ist. Steht jedoch ohnehin eine Neuanschaffung ins Haus, wird auf die neusten Modelle zurückgegriffen, selbst wenn die Maschinen nur für E-Mail und Textverarbeitung eingesetzt werden. Nach Einschätzung der Analysten ist dieser Trend jedoch bald zu Ende. Spätestens dann, wenn es keine Software mehr gibt, die von leistungsfähigeren CPUs profitiert. (akl)

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