Umfrage

25.06.1998

Iris Rademacher (IBM): Allgemein betrachtet wird das Internet eine sehr große Rolle spielen. Die Zusammenarbeit internationaler Teams bei Konstruktion und Entwicklung wird die Zeit vom ersten Entwurf bis zum Prototyp drastisch verkürzen. Diesen Trend unterstützen wir mit CATweb. Sie können Modelle im Internet oder Intranet betrachten und zum Beispiel drehen, ohne unsere CAD-Lösung CATIA installiert haben zu müssen. Weiterhin werden Virtual Reality und Digital Mock-Up von immer mehr Unternehmen genutzt und weiterhin steigende Akzeptanz im Markt gewinnen.Für uns ist die kommende NT-Version von CATIA Trend. Es wird die erste native NT-Version eines prozeßorientierten Systems im Markt sein.

Norbert Urmetzer (Ziegler informatics): Zunächst einmal kann man feststellen, daß viele Hersteller mit neuen Lösungen auf den Markt gekommen sind, die nicht nur eine Erweiterung oder Verbesserung bereits bestehender Systeme bedeuten, sondern neue Ansätze wie zum Beispiel objektorientierte Konstruktion verfolgen. Damit adressiert man natürlich einerseits neue Kundenkreise und neue Marktsegmente, andererseits zielen solche Programme natürlich auch auf die Ablösung vorhandener Systeme. Wesentliches Kriterium ist hierbei die Übernahme des Datenbestandes und der Austausch der Daten mit anderen Systemen.

Weiterhin sind die Themen EDM/PDM,

Internet, Digital Mock-Up und Virtual Reality derzeit und in naher Zukunft sehr interessant.

Rainer Pörtner (CoCreate Software): Da gibt es eine Reihe von Trends. Zunächst nimmt der Umstieg von CAD 2D-Lösungen auf CAD 3D-Systeme einen sehr großen Stellenwert ein. Auch die klassischen Themen EDM/PDM und die Parallelisierung der Prozesse (Concurrent Engineering) werden weiterhin große Bedeutung haben. Das Internet wird aber Triebfeder für viele neue Entwicklungen und Verfahren im Bereich der Teamarbeit und "Engineering on the Web" sein. Mit verbesserten Möglichkeiten, Daten zwischen unterschiedlichen CAD/CAM-Systemen in einfacherer Weise auszutauschen, werden neue und erweiterte Prozeßketten entstehen, die der Forderung nach immer kürzeren Entwicklungs- und Produktionszyklen Rechnung tragen werden. Digital Mock-Up und Virtual Reality werden diese Trends weiter verstärken.

Ralph Lingmann (Autodesk): Wir sehen drei Hauptentwicklungen: Der Trend von Unix auf NT, das Thema 3D und Collaborative Design, d.h. vernetztes Arbeiten über Internet. Die aktuelle CAD-Circle-Umfrage hat es bestätigt: Als CAD-Arbeitsplätze haben die PCs unter Windows NT die Workstations unter UNIX von der Verbreitung her überholt. Autodesk sieht diesen Trend seit Jahren und richtet seine Produktentwicklung exakt nach diesem Markttrend aus. Es gibt viele Vorteile, die für diese Plattform sprechen, z. B. das Preis-Leistungsverhältnis, die Bedienungsoberfläche und die Durchgängigkeit und Integrationsmöglichkeit mit anderen Applikationen, z. B. auch aus dem kommerziellen Bereich. Der Wechsel von 2D nach 3D läuft in Deutschland auf Hochtouren. Lange Zeit war CAD nichts anderes als ein elektronisches Reißbrett - Papier und Tusche wurden ersetzt durch den Bildschirm. Das brachte zwar eine gewisse Produktivitätsverbesserung, vor allem deswegen, weil man Konstruktionsänderungen schneller und einfacher durchführen konnte als bisher. Das Internet und die entsprechenden Tools bieten die Möglichkeit, globales Engineering durchzuführen und die Produktentwicklung - wenn man so will - rund um den Globus 24 Stunden am Tag voranzutreiben.

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