Umsatzrückgänge der Musikindustrie geschummelt?

17.05.2004
Es vergeht kaum ein Monat, dass die Musikindustrie wegen der wachsenden Zahl von illegalen Downloads und Tauschbörsen im Internet über Umsatzeinbußen jammert. Dass der freie Zugang zu Musik im Internet auch wieder den Bekanntheitsgrad von Titeln und somit auch die legalen Verkäufe fördert, davon ist meist keine Rede. Schließlich war ein Teil des Erfolgs von Microsofts Betriebssystem Windows, dass zumindest bis Mitte der 90er Jahre auf einen wirksamen Kopierschutz verzichtet wurde.

Es vergeht kaum ein Monat, dass die Musikindustrie wegen der wachsenden Zahl von illegalen Downloads und Tauschbörsen im Internet über Umsatzeinbußen jammert. Dass der freie Zugang zu Musik im Internet auch wieder den Bekanntheitsgrad von Titeln und somit auch die legalen Verkäufe fördert, davon ist meist keine Rede. Schließlich war ein Teil des Erfolgs von Microsofts Betriebssystem Windows, dass zumindest bis Mitte der 90er Jahre auf einen wirksamen Kopierschutz verzichtet wurde.

Zweifel an Umsatzrückgängen in der Musikindustrie sind nicht nur berechtigt, sondern lassen sich erstmals belegen. Denn anders während die Recording Association of America (RIAA), einer der mächtigsten Verbände der Plattenindustrie) für das erste Quartal abermals einen neuen Umsatzrückgang monierte, haben die Marktforscher von Nielsen Soundscan festgestellt, dass die Musikverkäufe um zehn Prozent nach oben gegangen sind.

Hintergrund der Diskrepanz: Dem Online-Newsservice Golem zufolge ermittelt Nielsen seine Zahlen anhand der tatsächliche Verkäufe an den Kassen, während die RIAA die Bestelleingänge der Händler als Grundlage nimmt. Da viele Händler aber in jüngster Zeit dazu übergegangen sind, ihre Lagerbestände möglichst gering zu halten, ging die Zahl der Bestellungen wohlmöglich tatsächlich zurück. (kh)

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