Cloud

Umweltbelastung durch Rechenzentren nimmt zu

Immer mehr Aufgaben werden in die Cloud, also die Rechenzentren der Anbieter, ausgelagert. Das hat viele Vorteile, erzeugt aber auch neue Probleme. Unter anderem die Umweltbelastung: Chinas Rechenzentren allein sollen im Jahr 2018 rund 99 Millionen Tonnen Kohlendioxid produziert haben.
Deutsche Rechenzentren sollen „deutlich mehr Energie verbrauchen als alle Computer, Notebooks und Smartphones […] zusammen“.
Deutsche Rechenzentren sollen „deutlich mehr Energie verbrauchen als alle Computer, Notebooks und Smartphones […] zusammen“.
Foto: bluebay - shutterstock.com

Man könnte meinen, dass die Arbeit in der Cloud einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas unseres Planeten leisten würde. Wahrscheinlich sieht die Realität derzeit noch ganz anders aus. Rechenzentren, die alle möglichen Daten speichern wie E-Mails oder Fotos sind auf der ganzen Welt verteilt und könnten in Bezug auf die CO2-Emissionen sogar mit der Luftfahrtbranche mithalten, wie es der MDR vergleicht.

Einem Bericht der Organisation Greenpeace zufolge sollen beispielsweise Chinas Rechenzentren im Jahr 2018 rund 99 Millionen Tonnen Kohlendioxid produziert haben. Das entspricht circa 21 Millionen Autos, die ein Jahr lang fahren, berechnete CNN. Weiter heißt es, dass zwischen 3 und 5 Prozent des gesamten globalen Stroms allein durch Rechenzentren verbraucht werden sollen. Chinas Rechenzentrums-Branche gehöre dabei zu den weltweit größten und habe im vergangenen Jahr etwas mehr als 2 Prozent des Stroms des Landes verbraucht.

China läuft mit festen Schritten in Richtung Zukunft. In Sachen erneuerbare Energien habe das Land die USA übertroffen. Auch in der Entwicklung von Solarprojekten sind enorme Fortschritte erzielt worden. Leider sollen die meisten von Chinas Rechenzentren diese enorme Kapazität an Ökostrom nicht nutzen, sondern fast drei Viertel des Gesamtverbrauchs mit Strom aus Kohlekraftwerken abdecken. Das habe hauptsächlich mit der Lage der Einrichtungen zu tun, die sehr weit voneinander entfernt liegen. Chinas Kapazitäten für erneuerbare Energien lägen im Westen und im Zentrum, die Rechenzentren jedoch im Osten.

Und in Deutschland?

Laut Umweltbundesamt sollen die deutschen Rechenzentren „deutlich mehr Energie verbrauchen als alle Computer, Notebooks und Smartphones […] zusammen“. Und der Stromverbrauch steigt aufgrund größerer Nachfrage weiter an. Dabei benutzen auch die deutschen Rechenzentren immer noch hauptsächlich fossile Energien.

Als eine nachhaltige deutsche Alternative zu Dropbox, OneDrive und Co. für Datenspeicherung und - bereitstellung präsentiert sich die Nextcloud von Windcloud. Nach eigenen Angaben des Anbieters handelt es sich um das erste Rechenzentrum in Deutschland mit einem ganzheitlich CO2-neutralen Ansatz. Das Versprechen: Nachhaltige Digitalisierung mit grüner Energie. Das Rechenzentrum wird auf dem Greentec Campus in Enge-Sande betrieben, das ausschließlich mit regenerativer Energie betrieben werden soll. Darüber hinaus werden Solar- und Biogasstrom zur Versorgung und Absicherung eingesetzt.

Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit dem Thema findet man im Bericht „ Kennzahlen und Indikatoren für die Beurteilung der Ressourceneffizienz von Rechenzentren und Prüfung der praktischen Anwendbarkeit“ des Umweltbundesamts.

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